Bastler pulverisiert Geschwindigkeitsrekord für elektrische Quadcopter

Ein Bastler aus Südafrika ist Guiness-Rekordhalter für den schnellsten elektrischen Quadcopter der Welt. Drei Monate Arbeit stecken in dem Projekt.

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Die geöffnete Hochgeschwindigkeitsdrohne Peregreen2.

Die geöffnete Hochgeschwindigkeitsdrohne Peregreen2 vor dem Rekordversuch.

(Bild: Luke Maximo Bell (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

Der Bastler und Youtuber Luke Maximo Bell hat gemeinsam mit seinem Vater den schnellsten elektrischen Quadcopter der Welt gebaut und dabei gleich einen neuen Guinness-Rekord eingefahren. Den bisherigen Geschwindigkeitsrekord von 360,503 km/h überbot Bell deutlich: Er liegt nun bei 480,23 km/h. Der Rekord für die schnellste Kameradrohne der Welt, der vom Oracle Red Bull Racing Team gehalten wurde, ist damit pulverisiert.

Der Rekord wurde bereits am 21. April in Western Cape in Südafrika aufgestellt. Die Peregreen2-Drohne erreichte dabei einen Topspeed von 480,23 km/h. Auch die Beschleunigungswerte des Quadcopters sind atemberaubend: Die Drohne beschleunigt innerhalb von zwei Sekunden auf ein Tempo von 300 km/h.

Die Geschwindigkeit der Drohne ergibt sich aus einer ausgeklügelten Kombination aus stabilem, leichtem Rahmen, aerodynamischen Gehäuse und elektrischem Antrieb. Den Rahmen fertigte Bell aus Carbon. Dies garantiert eine hohe Festigkeit bei zugleich geringem Gewicht.

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Zum Einsatz kommen vier bürstenlose Elektro-Motoren von T-Motor, einem Spezialisten für Drohnenmotoren. Als Propeller kommen speziell abgestimmte Modelle zum Einsatz. Die Energie beziehen die Motoren aus einem Lithium-Polymer-Akku mit 1800 mAh und 44,4 V. Die Batterien entpuppten sich als der Schlüssel des Projekts. Sie erreichten bei ersten Tests Temperaturen über 130 Grad Celsius, ausgelöst durch die fließenden hohen Ströme unter Volllast. Das Problem konnte zusammen mit dem Akkuhersteller gelöst werden, sodass nur noch maximale Temperaturen von 83 Grad Celsius auftraten. Auch die Kabelstärke der Motoren musste angepasst werden, um mit den hohen Strömen zurechtzukommen, ohne dass sich die Kabel selbst entlöteten.

Bei den Aerodynamik-Tests konnte Bell nicht auf die Möglichkeiten eines Windkanals zurückgreifen, wie es das Entwicklerteam vom Oracle Red Bull Racing Team konnte. Bell testete stattdessen seine aerodynamischen Designs bei offenem Fenster eines fahrenden Autos. Dabei kristallisierte sich eine Form als optimal heraus, die eine selbststabilisierende Wirkung hat. Dabei griffen die Entwickler auf einen kurzen Schwanz mit Finnen zurück, die einen stabilen Flug versprachen. Das aerodynamische Gehäuse druckte Bell mit dem 3D-Drucker aus, integrierte den Carbon-Rahmen sowie die weiteren nötigen Komponenten. In die Drohnenspitze bauten die beiden Entwickler eine Kamera ein.

Bell musste zunächst Rückschläge in Kauf nehmen und das Design feintunen. In einem ersten Testlauf erreichte die Drohne nach Aussagen von Bell "nur" eine Geschwindigkeit von etwa 400 km/h. Zu wenig für die Ambitionen des Bastlers. Er ersetzte die Motoren gegen leistungsfähigere Modelle, tauschte die Propeller aus und verbesserte die Aerodynamik weiter.

Bei dem Weltrekordversuch erreichte die Peregreen2 eine offiziell gemessene und von Guinness bestätigte Höchstgeschwindigkeit von 480,23 km/h. Die Drohne soll jedoch auch Spitzengeschwindigkeiten jenseits von 500 km/h erreicht haben. Zwischen dem ersten Entwurf des Highspeed-Quadcopters und dem Weltrekordversuch lagen drei Monate Arbeit.

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(olb)