4K-Panel für Tablet und Notebook

Japan Display stellt in Yokohama ein 12-zölliges Mobildisplay mit Ultra-HD-Auflösung vor. Das 4K-Panel löst mit 365 ppi noch feiner auf als Apples neue iPads.

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Japan Display Inc. (JDI), das gemeinsame Unternehmen von Sony, Toshiba und Hitachi, stellt am heutigen Mittwoch auf der Displaymesse FPD International ein ultrahochauflösendes Mobildisplay vor. Das 30,1 Zentimeter (12,1 Zoll) große Panel zeigt 3840 × 2160 Pixel und erzielt damit ausgezeichnete 365 ppi (Pixel pro Zoll). Das ist um einiges feiner als die 326 ppi des gerade vorgestellten iPad mini von Apple mit sogenanntem Retina-Display. und sehr viel feiner als die 264 ppi des iPad Air.

Für die superfeine Auflösung und die enorme Pixeldichte nutzt das 4K-Panel von JDI Pixeltransistoren aus Polysilizium.

(Bild: JDI)

Ob die Gerätehersteller das vergleichsweise große 4K-Panel tatsächlich wie von JDI vorgesehen (auch) für Tablets nutzen oder doch eher in Ultrabooks einbauen, wird sich zeigen. Immerhin eignet es sich deutlich besser für Tablets als das 51 Zentimeter (20 Zoll) große und 2,4 Kilogramm schwere 4K-Display von Panasonic, das unlängst auf der IFA gezeigt wurde.

JDI nennt als Eckdaten für sein knapp 2 Millimeter dünnes 4K-Panel eine maximale Leuchtdichte von 500 cd/m2 und einen typischen Kontrast von 1000:1. Die großen Einblickwinkel von über 160 Grad bei einem Minimalkontrast von 1001 lassen auf ein IPS-Panel schließen – was typisch für den Hersteller wäre. Beachtlich ist der angegebene Leistungsbedarf: Er beträgt laut JDI nur 3,6 Watt bei voller Helligkeit.

Die große Pixeldichte und den geringen Energiebedarf trotz hoher Helligkeit hat das Panel der eingesetzten LTPS-Technik (Low Temperature PolySilicon) zu verdanken: Die Pixeltransistoren sind nicht wie bei LCDs üblich aus amorphem Silizium (a-Si), sondern aus dem besser leitenden polykristallinem Silizium gefertigt. Die in der Produktion aufwendigere LTPS-Technik erlaubt deutlich feinere Strukturen.

Auf der FPD International zeigt JDI zwei weitere IPS-Mobildisplays mit Pixeldichten wie oder jenseits von Apples Retina-Displays.

(Bild: JDI)

Laut JDI tragen vor allem zwei Faktoren zum reduzierten Leistungsbedarf bei: Weil die Pixeltransistoren kleiner sind als üblich, steigt die Lichtdurchlässigkeit des Panels und damit kann die notwendige Helligkeit des LED-Backlight signifikant reduziert werden. Und da sich die Treiber zur Pixelansteuerung direkt im LTPS-Panel integrieren lassen, ist für die Ansteuerung deutlich weniger Energie erforderlich.

Weil die externen Treiberstufen entfallen, konnte JDI den Alurahmen ums Panel beachtlich schrumpfen: An den Seiten und oben ist das Panel nur noch 2 Millimeter schmal eingefasst, unten sind es 6,8 Millimeter. Hierdurch kann später auch der Geräterahmen um das eingebaute Panel sehr schmal ausfallen.

Erst kürzlich hatte JDI die Serienproduktion weiterer hochauflösender Mobildisplays bekanntgegeben: ein 7 Zoll (17,8 cm) und ein 8,9 Zoll (22,6 cm) großes Panel für Tablets. Sie zeigen 1920 × 1200 Pixel beziehungsweise 2560 × 1600 Pixel; beide haben 16:10-Format und sind in der blickwinkelstabilen IPS-Technik gefertigt. Um die sehr hohe Pixeldichte zu erreichen – der 7-Zöller hat 323 dpi, der 8,9-Zölller 339 dpi –, nutzt JDI ebenfalls LTPS-Technik für die Pixeltransistoren. Dadurch sollen die beiden LCDs 40 bis 50 Prozent weniger Energie benötigen als vergleichbare Displays mit herkömmlichen Transistoren.

Auch diese beiden hochauflösenden Panels will Japan Display Inc. auf der FPD International im japanischen Yokohama zeigen. (uk)