IFA

4K: Viermal mehr Auflösung, Inhalte Mangelware

Alle großen TV-Hersteller haben in Berlin sogenannte 4K-Fernseher im Gepäck. Diese lösen viermal feiner auf als Full-HD-TVs, was vor allem bei großen Diagonalen zu sichtbarer Bildverbesserung führt.

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Alle großen TV-Hersteller haben in Berlin sogenannte 4K-Fernseher im Gepäck. Diese lösen viermal feiner auf als Full-HD-TVs, was vor allem bei großen Diagonalen zu sichtbarer Bildverbesserung führt.

LGs 4K-Fernseher fällt mit seinen knalligen Bildern auf

Der Haken an der Sache: Es gibt noch keine Inhalte für die hochauflösenden Fernseher. Zwar ist die 4K-Auflösung (3840 × 2160 Bildpunkte) von der Internationalen Telecommunikationsunion (ITU) kürzlich standardisiert worden, doch bis die Übertragung von Fernsehsignalen im UHD genannten Format erfolgt, werden noch viele Jahre ins Land gehen. Und auch für Blu-Ray ist noch kein 4K vorgesehen.

Außerdem gibt es bislang keine Zuspieler, die 4K-Videomaterial an ihrem HDMI-Ausgang ausgeben können. In HDMI 1.4 wurde zwar bereits die 4K-Auflösung spezifiziert – sie ist dort aber nicht verbindlich. HDMI-Chips mit diesen Fähigkeiten scheinen bislang entsprechend rar. Einzig Sonys Playstation 3 kann über einen kleinen Trick 4K-Bilder zum Display schieben: Die Bilder werden in zwei Hälften geschickt. Einige 4K-Fernsehern auf der IFA werden deshalb über vier HDMI-Ports von speziellen Videoboxen mit Bildsignalen gefüttert, einige bekommen lediglich Full-HD-Material zugespielt, das sie dann auf ihre höhere Displayauflösung umrechnen.

Diese Umrechnerei müssen mangels Inhalten und Zuspielern erstmal alle 4K-Fernseher beherrschen. Sie kann mit einer simplen Vervierfachung der einzelnen Bildpunkte erfolgen, oder aber mit komplexen Algorithmen. Sony hat beispielsweise nach eigenen Angaben ein besonderes Verfahren entwickelt, mit dem sich Details aus Bildern wiedergewinnen lassen, die ursprünglich in 4K aufgenommen wurden und die bei der Reduktion auf Full-HD verschwunden sind. Auch Sharp hat besondere Mühe in die Umrechnung gesteckt und versucht nach Angaben des Entwicklers Tetsujiro Konado unter anderem, Reflexionen wiederzugewinnen, die bei der Datenreduktion verloren gingen. Beide Verfahren sind augenscheinlich gelungen, die 4K-Wiedergabe sowohl bei Sony als auch bei Sharp hat sichtbar an Tiefe und Details gewonnen.

Am Heise-Stand in Halle 17 können die IFA-Besucher sich ein Bild machen, ob und wann sich die 4K-Auflösung überhaupt rechnet: Wir zeigen zwei Displays nebeneinander, eines mit Full-HD- und eines mit 4K-Auflösung, wobei jedes LCD Bilder in seiner nativen Auflösung erhält. Wie deutlich der Schärfeunterschied zwischen beiden Displays ist, und aus welcher Entfernung man den Unterschied überhaupt noch sieht – wann sich ein 4K-Fernsehers also lohnt –, können Besucher hier selbst herausfinden. (uk)