5. Multimediale des ZKM in Karlsruhe eröffnet

Die Eröffnung der 5.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Die Eröffnung der 5. Multimediale am Samstag (18.9. - 9.11) hatte teilweise Volksfestcharakter. Der Zuspruch des Publikums ist groß. Die Leute stehen über eine Stunde in der Schlange wie sonst nur bei den Großausstellungen klassischer Malerei. Der Bedarf an kulturellen Produkten der Technokultur ist offenbar groß, und Heinrich Klotz und sein Zentrum für Kunst und Medientechnologie (http://www.zkm.de) haben bewiesen, daß eine derartige Institution in Deutschland eine wichtige Funktion erfüllt, die inzwischen auch international anerkannt wird. Das Konzert der Gruppe Kraftwerk am Samstag Abend war seit Wochen ausverkauft. Fans waren aus allen Teilen der Republik angereist und feierten die alten Hits wie Radioaktivität" und Autobahn".

Das neu eröffnete Museum ist eine alte Munitionsfabrik, die zu einem überdimensionierten Showroom moderner Künste umfunktioniert wurde. Was dem einen sein Lüpertz im Museum für Gegenwartskunst, ist dem anderen sein Jeffrey Shaw im Medienmuseum. Hier werden die Klassiker" der interaktiven Kunst gezeigt, doch viele andere Installationen können eine zumindest spielerische Qualität nicht erreichen. Hauptsache, man kann irgendwelche Buttons drücken oder sonst wie interagieren". Das Wozu liegt meist im Dunkel. Daneben gibt es die Welt der Spiele" und den Salon Digital".

Die Präsentation conFIGURING the CAVE" von Jeffrey Shaw, Agnes Hegedüs, Bernd Lintermann und Leslie Stuck am Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart ist ein intensives ästhetisches Erlebnis und gehört zu den stärksten Eindrücken der Eröffnung. Mit Hochleistungsvideoprojektoren werden von Silicon Graphics in Echtzeit gerenderte Bilder auf mehrere Wände projiziert. Der Benutzer trägt eine LCD-Shutter-Brille, die mit der Projektion der stereskopisch berechneten Bilder synchronisiert ist, so daß eine wirklich gefangennehmende 3D-Illusion entsteht.

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