50.000 Dollar für die Vernichtung der Toysmart-Kundendaten

Die Disney-Tochter Buena Vista Internet will verhindern, dass die Daten des bankrotten Online-Händlers in fremde Hände geraten.

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Die Disney-Tochter Buena Vista Internet will 50.000 US-Dollar für die Zerstörung der Kundendatenbank von Toysmart.com bezahlen. Der Online-Spielzeughändler war Mitte letzten Jahres pleite gegangen. Buena Vista, mit 60 Prozent Mehrheitseigner von Toysmart, will auf diese Weise verhindern, dass die Daten in fremde Hände geraten.

Toysmart hatte – als die Firma noch existierte – auf der Homepage seinen Kunden versichert, persönliche Informationen niemals an Dritte weiterzugeben. Nach dem Konkurs des Unternehmens waren die Daten jedoch zum Verkauf angeboten worden. Verbraucherschutzorganisationen protestierten. Sie befürchteten, dass mit Toysmart ein Präzedenzfall geschaffen werden könnte, und auch andere bankrotte Dot.Coms für ein paar Dollars ihre Privacy-Zusicherungen über Bord werfen würden. Die US-amerikanische Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission (FTC) hatte daraufhin durch Auflagen verhindern wollen, dass die Daten von rund 250.000 Kunden als Teil der Konkursmasse veräußert und danach ohne Einschränkung verwendet werden dürfen. Ein US-Konkursgericht hatte diese Auflagen allerdings im August letzten Jahres vorerst ausgesetzt. Durch die Maßnahme von Buena Vista soll ein Verkauf der Kundendaten nun aber überflüssig werden.

Entsprechend zufrieden zeigten sich dann auch erste Kommentatoren mit der Entwicklung bei Toysmart: "Dieser Fall ist ein Meilenstein, weil er anderen Unternehmen zeigt, dass sie Ihre Privacy-Zusagen auch dann einhalten müssen, wenn sie pleite gehen", meinte Dave Steer von TRUSTe. Ganz so rosig ist die Situation aber nicht: Amerikanische Unternehmen müssen im Fall eines Bankrotts alle Besitztümer zu Geld machen, also auch die Kundendaten. (jo)