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97 Prozent Gewinnrückgang bei IBM

Andreas Wilkens

Big Blue kann nur noch 56 Millionen US-Dollar in schwarzen Zahlen schreiben.

Nur knapp konnte sich IBM im vergangenen zweiten Geschäftsquartal in die Gewinnzone retten: Unterm Strich schreibt Big Blue nur noch 56 Millionen US-Dollar in schwarzen Zahlen. Das bedeutet einen Rückgang um 97,3 Prozent, denn vor einem Jahr [1] blieben trotz stagnierendem Umsatz noch rund 2 Milliarden US-Dollar in der Kasse und selbst zwischen Januar und März 2002 [2] blieben noch 1,75 Milliarden US-Dollar übrig.

Der Umsatz ging gegenüber dem zweiten Quartal 2001 von 20,8 Milliarden US-Dollar auf 19,6 Milliarden US-Dollar zurück. Während die Umsätze in den Bereichen Global Financing (825 Millionen US-Dollar), Global Services (8,6 Milliarden US-Dollar) und Enterprise Investments (227 Millionen US-Dollar) nur gering schwanden, sackte der Hardware-Umsatz von 7,9 Milliarden US-Dollar vor einem Jahr auf 6,7 Milliarden US-Dollar ab. Das Geschäft mit Festplatten brachte nur 379 Millionen US-Dollar Umsatz oder, wie IBM kürzlich bekannt gab [3], einen Verlust vor Steuern von 515 Millionen US-Dollar. Eine Steigerung von 230 Millionen US-Dollar auf 3,2 Milliarden US-Dollar verzeichnete IBM dagegen bei der Software.

Gegenüber dem ersten Quartal 2002, als das Unternehmen 18,5 Milliarden US-Dollar umsetzte, konnte sich IBM sogar steigern. Als verantwortlich für den Gewinnrückgang weist der Computerriese hauptsächlich eine Kostensteigerung von 5 Milliarden US-Dollar auf 6,7 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres durch Umstrukturierung und Entlassungen [4] aus. Die Schulden verringerten sich in den vergangenen drei Monaten um 1,3 Milliarden US-Dollar auf 25,8 Milliarden US-Dollar

Samuel J. Palmisano, CEO und IBM-Präsident, ist "stolz" auf den Umsatz von rund 20 Milliarden US-Dollar. Schließlich sei er in einem für Investitionen schwierigsten Umfeld der vergangenen zehn Jahre erwirtschaftet worden. Seiner Software-Sparte bescheinigt er ein solides Wachstum. Zudem kündigt er weitere Maßnahmen an, um das Unternehmen weiter zu stärken. An der New Yorker Börse zeigten sich die Anleger ähnlich zuversichtlich: Der Kurs der IBM-Aktie stieg um 2,4 Prozent auf 70,69 US-Dollar. (anw [5])


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Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/IBM-mit-Gewinnanstieg-bei-stagnierendem-Umsatz-40158.html
[2] https://www.heise.de/news/IBM-macht-32-Prozent-weniger-Gewinn-61384.html
[3] https://www.heise.de/news/IBM-machte-massiven-Verlust-mit-Festplatten-69011.html
[4] https://www.heise.de/news/IBM-beginnt-mit-Entlassungen-61191.html
[5] mailto:anw@heise.de