AI4Schools: Bundesbildungsministerin will KI-Kompetenz in der Schule stärken

Für Stark-Watzinger ist KI "nicht erst seit ChatGPT ein Zukunftsthema". Sie hat daher die Schirmherrschaft für das Grundbildungsprojekt AI4Schools übernommen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 41 Kommentare lesen

(Bild: Photographee.eu/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Laut einer Umfrage des IT-Verbands Bitkom im Frühjahr haben nur acht Prozent der Schüler noch nie von ChatGPT gehört oder gelesen. Künstliche Intelligenz (KI) ist damit – zumindest auf den Smartphones der Pennäler – längst in den Schulen angekommen. Doch was genau sich dahinter verbirgt und wie KI funktioniert, dürfte nicht allen frühen Nutzern solcher Programme klar sein. Hier will das Bildungsprojekt AI4Schools ansetzen, für das Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) am Donnerstag die Schirmherrschaft übernommen hat. Hauptsächliches Ziel von AI4Schools ist es, KI in die Schulen zu bringen und jungen Menschen berufliche Perspektiven in diesem Feld aufzuzeigen.

Ins Leben gerufen haben AI4Schools das Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und KI, die Fraunhofer Big-Data-Allianz und die Roberta-Initiative des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS). Letztere will es unter anderem über die Plattform Open Roberta seit 2014 jedem Kind in Deutschland ermöglichen, selbst einen autonomen Roboter zu programmieren.

AI4Schools soll Schüler und ihre Lehrkräfte auf eine technologisch geprägte Zukunft vorbereiten. Dafür vernetzen die Macher Schulen, Unternehmen, Organisationen und Unterstützer digitaler Bildung. Für Schüler bieten sie Thementage und Workshops an mit Programmier-Übungen und Diskussionen. Für Lehrkräfte werden über das Projekt Fortbildungen durchgeführt, um KI-Know-how langfristig in den Schulen zu verankern. Teilnehmer sollen etwa "die Umsetzung eines realitätsnahen KI-Modells mithilfe der Programmiersprache Python" erlernen können.

An einem solchen Workshop, der aktuell an der Albert-Einstein-Schule in Schwalbach am Taunus durchgeführt wird, nahm Stark-Watzinger zur Feier des Tages teil. "Künstliche Intelligenz ist nicht erst seit ChatGPT ein Zukunftsthema", erklärte die Ministerin dabei. "Deshalb müssen wir das KI-Wissen und die KI-Kompetenz schon in der Schule stärken." AI4Schools mache hier "Lust auf Zukunft und auf ein spannendes Berufsfeld". KI sei "für die Zukunft von Gesellschaft und Wirtschaft von entscheidender Bedeutung", ergänzte IAIS-Leiter Stefan Wrobel. Es gelte, Schüler bereits vor dem Eintritt ins Berufsleben "mit wichtigen Kompetenzen und Handwerkszeug" auszustatten, "um die Veränderungen in unserer zunehmend digitalisierten Welt souverän zu meistern".

"Künstliche Intelligenz fordert mit ihrer Innovationsgeschwindigkeit die deutschen Schulen heraus", weiß Klaas Wiggers, Studiendirektor am Willms-Gymnasium in Delmenhorst. Diese AI4Schools-Partnerschule war maßgeblich an der Entwicklung des Projekts seit zwei Jahren beteiligt. Laut Wiggers ist es entscheidend, die heutige Schülergeneration mit Workshops gründlich auf ihr künftiges Berufsleben vorzubereiten. Rufe, KI und Informatik schon an Grundschulen zu verankern, gibt es seit Langem. Auch der Digitalpakt Schule soll mit auf dieses Konto einzahlen.

(axk)