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AMD FX: Nachfolger Vishera passt in die Fassung AM3+

| Christof Windeck

In der zweiten Hälfte diesen Jahres will AMD einen verbesserten Nachfolger der aktuellen FX-Prozessoren mit vier bis acht Piledriver-Kernen vorstellen.

Im Trubel und der Informationsfülle [1] des Financial Analyst Day gingen bei AMD am Donnerstag einige Details unter, die das Unternehmen nun nachreicht [2]. Dazu gehört etwa der Hinweis, dass der Nachfolger der im vergangenen Herbst vorgestellten FX-Prozessoren namens Vishera weiter in die Fassung AM3+ passen wird, also zumindest auf einigen der jetzt schon lieferbaren Mainboards läuft. Damit bestätigt AMD nun Informationen, die die türkische Webseite Donanim Haber bereits im November veröffentlicht [3] hatte.

Vishera wird wie die FX-Prozessoren vier bis acht CPU-Kerne haben, also zwei bis vier Bulldozer-Module. Anders als beim aktuellen Zambezi-Chip gehören die Cores des Vishera aber nicht zur ersten Bulldozer-Generation Orochi, sondern zur verbesserten Piledriver-Version. Diese wird weiterhin in 32-nm-SOI-Technik von Globalfoundries Dresden gefertigt und soll "in der zweiten Hälfte des Jahres 2012" höhere Rechenleistung bringen.

Mit der Beibehaltung von AM3+ und somit auch HyperTransport 3.x wird eine sinnvolle Anbindung von PCI Express 3.0 schwierig, weil ein einziger PCIe-3.0-x16-Port bereits 16 GByte an Daten pro Sekunde überträgt. Ein kommender Chipsatz 1090FX mit USB-3.0-tauglicher Southbridge SB1060 könnte aber statt zweier PCIe-2.0-x16-Ports beispielsweise einen einzelnen PCIe-3.0-x16-Port anbinden, der sich optional in zwei PCIe-x8-Ports aufspalten lässt, so wie es Konkurrent Intel auch für die kommenden Ivy-Bridge-Prozessoren plant.

Mit der Entscheidung, die Fassung AM3+ und somit auch die HyperTransport-3-Verbindung zwischen CPU und Chipsatz-Northbridge beizubehalten, senkt AMD die Hürden für PC- und Mainboard-Hersteller, die keine grundsätzlich neuen Entwürfe herstellen müssen. Dass manche Endkunden von dieser Entscheidung profitieren, weil sie ihre vorhandenen Computer mit schnelleren FX-Chips aufrüsten können, ist für AMD von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung: Bastler und Schrauber kaufen nur einen Bruchteil der ausgelieferten Prozessoren, wichtig sind große Stückzahlen im OEM-Markt. (ciw [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1427772

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/AMD-Roadmap-Neue-Systems-on-Chip-Stategie-schliesst-auch-ARM-Kerne-ein-1427377.html
[2] http://blogs.amd.com/fusion/2012/02/02/strengthening-our-client-roadmap/
[3] https://www.heise.de/news/AMD-Bulldozer-Die-Fassung-AM3-soll-weiterleben-1376404.html
[4] mailto:ciw@ct.de