AMD Radeon RX 7800 XT und 7700 XT: Mit viel Speicher in die Oberklasse

AMD stellt die noch fehlenden Radeon-Grafikkarten der oberen Mitteklasse vor: Die Radeon RX 7800 XT mit 16 GByte und die Radeon RX 7700 XT mit 12 GByte.

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(Bild: AMD)

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AMD komplettiert seine RDNA3-Grafikkarten für Spieler mit den schon länger erwarteten Modellen Radeon RX 7800 XT und RX 7700 XT für flüssiges Spielen in WQHD-Auflösung. Damit will man ab dem 6. September Nvidias GeForce-Modelle RTX 4060 Ti 16 GB und RTX 4070 attackieren. Dafür stattet AMD sie mit 12 respektive 16 GByte GDDR6-Grafikspeicher aus. Die Radeon RX 7800 XT soll 549 Euro kosten, die RX 7700 XT wird es ab 489 Euro geben. Zum Start wird es bereits Karten von allen bekannten Boardpartnern AMDs geben, darunter Asus, Asrock, Gigabyte, MSI, Powercolor, Sapphire und XFX.

Die beiden neuen Karten sortieren sich zwischen der Mittelklassekarte Radeon RX 7600 und den High-End-Modellen Radeon RX 7900 ein. AMD setzt bei ihnen erneut auf die Chiplet-Technik aus einem 5-nm-Graphics-Compute-Die und mehreren, in billigerer 6-nm-Technik hergestellten Memory-Cache-Dies. Dabei kommt dasselbe Chipkombinat wie bei der Radeon Pro W7800 zum Einsatz. Wie alle RDNA3-GPUs unterstützen die Radeon RX 7800 XT und 7700 XT DirectX 12 Ultimate, DirectML, Vulkan, OpenCL sowie OpenGL.

Ebenfalls ist DisplayPort 2.1 (3x) sowie HDMI 2.1 (1x) mit an Bord, sodass optimal für Hi-Res- oder Hi-Refresh-Bildschirme gesorgt ist. Auch die Video-Hardware ist auf dem aktuellen Stand der Technik, die De- und Encoder unterstützen das moderne, lizenzfreie AV1. AMD stattet beide Karten mit zwei Achtpol-Anschlüssen aus, um die TDPs von 245 und 263 Watt zu füttern.

Interessierten Käufern will AMD die Karten mit einem Bundle mit Starfield schmackhaft machen, das am selben 6. September erscheint, wie die neuen Radeons.

Navi32 Chipkombinat: 1 GCD und bis zu vier MCDs.

(Bild: AMD)

Das Navi32-Package hat einen GCD mit 28,1 Mrd. Transistoren und maximal vier MCDs á 64 Bit und 16 MByte. Im Vollausbau kommt die Konfiguration damit auf 60 Compute Units (3840 Shader-Rechenkerne) und 256 parallele Datenleitungen zum Speicher. Unterstützt werden diese von 64 MByte Last-Level-Cache, den AMD Infinity Cache nennt. Die Radeon RX 7700 XT ist dagegen etwas zurückgestutzt und hat nur 54 Compute Units (3456 Shader) und ein 192-Bit-Interface zum GDDR6-Speicher. Wegen des abgeschalteten MCDs fehlen auch dessen 16 MByte LLC, sodass die 7700 XT nur noch 48 MByte hat. Die Vorgängergeneration Radeon RX 6000 verfügte noch über deutlich größere LL-Caches. Die XT der (6)700er-Reihe über 96 MByte, die (6)800er gar über 128 MByte - dieses Manko will AMD durch höhere Geschwindigkeit der RNDA3-Caches ausgleichen.

Grafikkarte Radeon RX 7700 XT Radeon RX 7800 XT Radeon RX 7900 GRE Radeon RX 7900 XT Radeon RX 7900 XTX
Compute Units / RT-Kerne 54 60 80 84 96
Shader-Rechenkerne 3456 3840 5120 5376 6144
Basis- / Game- /Boost-Takt - / 2,171 / 2,544 GHz - / 2,124 / 2,430 GHz 1,27 / 1,88 / 2,25 GHz 1,5 / 2,0 / 2,4 GHz 1,9 / 2,3 / 2,5 GHz
FP32-Rechenleistung (Game-Takt) 30,0 TFlops 32,6 TFlops 38,5 TFlops 43 TFlops 56,5 TFlops
Standard-Speicherkonfiguration 12 GByte GDDR6 16 GByte GDDR6 16 GByte GDDR6 20 GByte GDDR6 24 GByte GDDR6
Speicheranbindung 432 GByte/s, 192 Bit 624 GByte/s, 256 Bit 576 GByte/s, 256 Bit 800 GByte/s, 320 Bit 960 GByte/s, 384 Bit
Last-Level-Cache 48 MByte 64 MByte 64 MByte 80 MByte 96 MByte
TDP 245 Watt 263 Watt 260 Watt 315 Watt 355 Watt
Preis 489 Euro (UVP) 549 Euro (UVP) 649 USD (UVP, ~705 Euro) Ab 800 Euro (Handel) ab 950 Euro (Handel)

Im Zuge der Vorstellung der beiden neuen Radeon-Karten versprach AMD, dass das langerwartete FSR3 ab September nun endlich kommen soll. FSR3 kombiniert die Upscaling-Technik Fidelity-FX-Super-Resolution mit AMD Fluid Motion Frames (AFMF), eine BIlderzeugung, die Zwischenbilder in Spielen auf Basis der Bewegungsvektoren vorausgehender Frames berechnet. Die ersten Titeln sollen wohl Immortals of Aveum und Forspoken sein, Cyberpunk 2077, Crimson Desert oder Warhammer Space Marine sollen folgen.

AMD will FSR3 samt AFMF nicht nur als Verkaufsargument für die RX-7000-Reihe nutzen, sondern anders als Nvidia beim Vorbild DLSS3 mit Frame Generation, diese Technik auch Besitzern von Radeon RX-6000-Karten zugänglich machen.

Außerdem soll die Bilderzeugung als Teil von HypeRX, welches Anti-Lag, Radeon Boost und FSR3 vereint, ab dem ersten Quartal 2024 in den Treiber wandern und die Technik für DirectX11- und -12-Spiele generell und ohne speziellen Support der Spiele verfügbar machen. Damit nähme AMD Nvidia ein großes Verkaufsargument aus der Hand.

(csp)