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AMD-Roadmap: Hinweise auf Zen-APU

Christof Windeck
AMD-Roadmap: Hinweise auf Zen-APU

Neue, nicht-öffentliche AMD-Roadmap

Eine Präsentationsfolie aus einer nicht-öffentlichen AMD-Roadmap liefert einige konkrete Eckdaten zu 2017 erwarteten CPU-GPU-Prozessoren mit Zen-Prozessorkernen.

Ein Forumsteilnehmer hat auf der Webseite SemiAccurate.com eine Folie aus einer nicht-öffentlichen AMD-Präsentation gepostet, die einige Details über den von AMD für 2017 geplanten Notebookprozessor "Raven Ridge" verrät. Demnach stecken darin bis zu vier CPU-Kerne aus der 14-nm-Fertigung mit Zen-Mikroarchitektur sowie ein Grafikprozessor mit neuer Architektur und bis zu 12 Shader-Kernen. Die Accelerated Processing Unit (APU) Raven Ridge verspricht somit wesentlich höhere 3D-Performance als die aktuellen Carrizo- und Bristol-Ridge-Typen [1], in denen maximal 8 Shader-Cores der GCN-Generation stecken.

Interessant ist auch der Bereich der nominellen Leistungsaufnahme, der von 4 bis 35 Watt reichen soll. Bisher hatte AMD dazu zwei unterschiedliche Mobil-CPU-Familien, nämlich welche mit Kernen der Bulldozer-Familie für höhere Rechenleistung und TDP und welche mit schwächeren Puma-Kernen für den Bereich von 10 bis 25 Watt.

Die nur im Embedded-Bereich und nicht in Tablets erfolgreichen Typen mit unter 10 Watt [2] tauchten in den letzten AMD-Roadmaps gar nicht mehr auf und auch die abgespeckte Bristol-Ridge-Version Stoney Ridge, die Carrizo-L beerbt, braucht laut AMD mindestens 10 Watt.

Falls die veröffentlichte Präsentationsfolie [3] tatsächlich von AMD stammt, was wahrscheinlich ist, will AMD also 2017 mit Raven Ridge einen neuen Vorstoß in das Segment der (Windows-)Tablets und Tablet-Notebook-Hybriden wagen, für den Intel den Core m und im Billigsegment Atom beziehungsweise Celeron N verkauft.

Auf den ersten Blick enttäuschend wirkt die Positionierung der mit Spannung erwarteten "Summit Ridge"-Prozessoren, die auf kommende Mainboards mit der Fassung AM4 und dem Chipsatz Promontory passen: Diese stehen klar für 2017 auf dieser Roadmap.

Im Januar zeigte die AMD-Roadmap noch einen Starttermin in diesem Jahr [4]. AMD-CEO Lisa Su hatte aber bei der Vorstellung der letzten Quartalszahlen bekräftigt, dass man diese Zen-Chips als FX-Prozessoren noch spät im Jahr 2016 vorstellen wolle, falls auch die PC-Hersteller mitspielen. Größere Stückzahlen, die nennenswert zum Umsatz beitragen, erwartet AMD demnach aber erst 2017 – dann kommen ja auch Zen-Opterons [5].

Die Raven-Ridge-APU kommt dann auch für AM4-Mainboards, löst dort also Bristol Ridge ab.

Nach bisherigen, ebenfalls inoffiziellen Informationen enthalten die als SoCs gefertigten AM4-Prozessoren, also Bristol Ridge und Raven Ridge, auch einige Chipsatz-Funktionen, insbesondere SATA-6G- und USB-3.0-Ports. Bei den Notebook-Versionen erwähnt die AMD-Roadmap keinen Chipsatz, hier kommen die AMD-APUs folglich wohl ohne Chipsatz aus – genau wie die konkurrierenden U- und Y-Mobilprozessoren von Intel.

Auf Desktop-Mainboards stellt jedoch der mit der APU verbundene Ein-Chip-Chipsatz Promontory weitere Schnittstellen bereit. Dabei wird laut anderen Spekulationen unter anderem auch USB 3.1 Gen 2 erwartet, also SuperSpeed+ mit 10 GBit/s. (ciw [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-3290009

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/AMD-Bristol-Ridge-Mehr-Performance-fuer-Mobilprozessoren-3221707.html
[2] https://www.heise.de/news/AMD-Neuer-Anlauf-fuer-Windows-8-1-Tablets-2178819.html
[3] http://semiaccurate.com/forums/showthread.php?t=9270
[4] https://www.heise.de/news/AMD-verschlankt-die-Prozessor-Roadmap-3082484.html
[5] https://www.heise.de/news/AMD-Serverprozessoren-kommen-mit-bis-zu-32-Zen-Kernen-und-64-Threads-3100052.html
[6] mailto:ciw@ct.de