AMD: Triple-Core nun offiziell [Update]

Nachdem AMD bereits zur Vorstellung der Vierkern-Phenoms im B3-Stepping Namen, Taktfrequenzen und Verlustleistung der Triple-Cores verraten hat, sind sie knapp einen Monat später auch lieferbar.

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Von
  • Benjamin Benz

Nachdem AMD bereits zur Vorstellung der Vierkern-Phenoms im B3-Stepping Namen, Taktfrequenzen und maximale Verlustleistung (TDP, Thermal Design Power) der Triple-Core-Prozessoren verraten hat, sind diese knapp einen Monat später auch lieferbar. [Update] In AMDs offizieller Preisliste stehen die Phenom-X3-CPUs mit Preisen zwischen 145 US-Dollar (Phenom X3 8450) und 195 US-Dollar (Phenom X3 8750) – sofern man mindestens 1000 Stück davon haben will. Damit schließt der Phenom X3 8750 eine 30-US-Dollar-Lücke zwischen dem billigsten Vier- und dem teuersten Doppelkernprozessor. Durch Intels letzte Preissenkung dürften die AMD-Preise jedoch weiter unter Druck geraten. So fiel der Preis des billigsten Core 2 Quad (Q6600) um 16 Prozent auf 224 US-Dollar.

Amdcompare.com bestätigt mittlerweile die nominelle TDP von 95 Watt für alle drei vorgestellten Typen. Die Kombination aus diesem recht hohen Wert und den mit 2,1 bis 2,4 GHz moderaten Taktfrequenzen legt die Vermutung nahe, dass AMD mit den Dreikern-CPUs die Ausbeute (Yield-Rate) der Fab 36 in Dresden – die derzeit als einzige die 65-nm-K10-Prozessoren fertigt – steigern will: Alle Phenoms haben dasselbe Die. Erst am Ende des Fertigungsprozesses brennt AMD ihnen über Laser-Fuses ein, wie viele Kerne sie nutzen dürfen, mit welcher Taktfrequenz sie laufen sollen und bestimmt, welche Kernspannung dafür der Spannungswandler auf dem Mainboard liefern muss.

Die Anzahl der verkaufbaren Chips hängt nicht zuletzt davon ab, wie viele CPUs bei welcher Kernspannung welche Taktfrequenzen erreichen. Je besser ein Chip gelungen ist, desto höher lässt er sich bei niedrigen Kernspannungen takten. Chips, die eher an den Rändern der Fertigungstoleranzen liegen, brauchen für die gleiche Taktfrequenz oft höhere Spannungen. Je höher man die Kernspannung wählen muss, desto mehr Strom verheizt jeder einzelne Kern. Deaktiviert man nun einen von vier Kernen, so können die verbleibenden dessen Leistung unter sich aufteilen und etwas höher takten, ohne dass die TDP des Chips die spezifizierten Werte übersteigt. So können sich beispielsweise beim Phenom X3 8450 drei Kerne die 95 Watt TDP teilen, um auf 2,1 GHz Taktfrequenz zu kommen. Mit demselben thermischen Budget schaffen es die vier Kerne des Phenom X4 9550 auf 2,2 GHz.

Mit ihren 95 Watt dürften sich die X3-Phenoms auch gut für Mainboards mit AMD-780G-Chipsatz eignen, die mit dem Leistungshunger der schnellen Vierkern-CPUs Probleme haben. So auch das GA-MA78GM-S2H von Gigabyte, dessen Kondensatoren beim Einsatz einer 125-Watt-CPU im c't-Test bedenklich heiß wurden und dessen CPU-Liste den Phenom X4 9850 bisher ausschließt.

Detaillierte Messungen zur Performance und Leistungsaufnahme des Phenom X3 und seiner direkten Konkurrenten lesen Sie in der kommenden Ausgabe (10/08) von c't.

Name Taktfrequenz TDP/ACP Listenpreise
Sockel AM2+, HT 3.0, PC2-8500U, 3 Kerne, 2 MByte L3-Cache, "Toliman"-Kern
Phenom X3 8450 2,1 GHz 95 Watt 145 US-Dollar
Phenom X3 8650 2,3 GHz 95 Watt 165 US-Dollar
Phenom X3 8750 2,4 GHz 95 Watt 195 US-Dollar
(bbe)