AMD beschleunigt Mobilprozessor

Heute hat AMD den Mobile Sempron 3000+ in einer Stromspar-Version mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 25 Watt vorgestellt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 139 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Heute hat AMD den Mobile Sempron 3000+ in einer Stromspar-Version mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 25 Watt vorgestellt. Er läuft mit 1,8 GHz und hat einen lediglich 128 KByte großen L2-Cache. Vom Athlon 64 erbt er das jetzt EVP (Enhanced Virus Protection) genannte NX-Flag, die Stromspartechnik PowerNow! und das integrierte schnelle Speicherinterface für PC3200-Module. 64-Bit-Befehle beherrscht er nicht.

Der Stromspar-Sempron kostet für OEM-Kunden 134 US-Dollar und ist damit ein preiswerter Prozessor für Notebooks, die für die mindestens 178 US-Dollar teure 35-Watt-Version des Mobile Athlon 64 konzipiert wurden.

Allerdings ist die Geschwindigkeitsbezeichnung des Sempron nicht mit der des Athlon 64 vergleichbar. Der Athlon 64 3000+ arbeitet deutlich schneller, weil er einen viermal größeren L2-Cache und 200 MHz mehr Takt hat. Eher dürfte AMD Intels Celeron mit ebenfalls winzigem L2-Cache im Auge gehabt haben, auch wenn offiziell eine Vergleichbarkeit innerhalb der Sempron-Familie im Vordergrund gestanden haben soll.

Im Vergleich zum Mobile Celeron steht der Sempron gut da, auch weil er per PowerNow! seine Leistungsaufnahme auf 9 Watt drosseln kann, während Intel die Celeron-Modelle ohne die Stromspartechnik SpeedStep ausliefert. Mit dem Pentium M hält der Sempron hingegen nicht mit, denn der Pentium M hat trotz einer um 15 Prozent geringeren Leistungsaufnahme einen 16 mal größeren L2-Cache von 2 MByte -- allerdings kostet er deutlich mehr. Zum Preis des Semprons gibts immer noch den Celeron M mit 1,4 GHz und 1 MByte L2-Cache, gegen den der Sempron mit seinem winzigen L2-Cache einen schweren Stand haben dürfte.

Unter dem Namen Sempron verkauft AMD drei Prozessorkerne:

  • In den Desktop-Versionen 2400+ bis 3000+ steckt ein Thorton-Kern für den Sockel A mit FSB333 und 256 KByte L2-Cache, ein Abkömmling vom Athlon XP.
  • In der Desktop-Version für den Sockel 754 steckt vermutlich der Newcastle-Kern des Athlon 64, reduziert auf 256 KByte L2-Cache und ohne 64-Bit-Erweiterungen. Es gibt ihn derzeit nur als Sempron 3100+ mit 1,8 GHz.
  • Die Mobilversionen nutzen den kleineren Paris-Kern mit 256 oder 128 KByte L2-Cache. Er kennt ebenfalls keine 64-Bit-Befehle, hat aber das NX-Flag. Bisher waren der 2600+ (1,6 GHz, 128 KByte) und 2800+ (1,6 GHz, 256 KByte) als Normalversion mit 65 Watt und als Stromsparversion mit 25 Watt sowie der 3000+ (1,8 GHz, 128 KByte) als 65-Watt-Version.

Laut AMD will Gericom in Deutschland noch im November das Blockbuster Advance Excellent 7000 mit dem Sempron 3000+ ausliefern. Weitere Sempron-Notebooks stammen beispielsweise von Acer und Fujitsu-Siemens sowie -- in Deutschland nicht erhältlich -- von Packard Bell, Epson und Sharp. (jow)