AMD liefert Duron-CPU mit 850 MHz

Ab heute liefert AMD mit dem Duron 850 ein neues Familienmitglied der schnellen Lowcost-CPU-Baureihe aus. Die Durons mit 600 und 650 MHz will AMD nicht mehr herstellen.

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Ab heute liefert AMD mit dem Duron 850 ein neues Familienmitglied der schnellen Lowcost-CPU-Baureihe aus. Gleichzeitig gab AMD bekannt, die Durons mit 600 und 650 MHz Taktfrequenz nicht mehr herzustellen. Damit sind jetzt Duron-Prozessoren mit 850, 800 und 750 MHz erhältlich, die für OEMs bei Abnahme von mindestens 1000 Stück 149, 112 und 88 US-Dollar kosten.

Diese Listenpreise sind mittlerweile von den Straßenpreisen völlig entkoppelt. US-Versandhändler bieten den Duron 850 ab etwa 110 US-Dollar an, der Duron 750 ist ab 62 US-Dollar erhältlich. Auch in Deutschland kostet ein Duron 750 mit rund 180 Mark weniger als aufgrund der AMD-Preisangabe zu erwarten wäre. Im Vergleich zu Intel-Prozessoren sind die AMD-Chips extrem preiswert. So verlangen deutsche Händler für einen Celeron mit 766 MHz Takt fast 500 Mark. Offenbar sind diese Prozessoren schlecht verfügbar, was die Preise nach oben treibt. Immerhin scheint der 1-GHz-Pentium-III in der FC-PGA-Variante für den Sockel 370 jetzt lieferbar zu sein. Mehrere Versandhändler listen diesen Prozessor zum Preis von rund 1400 Mark – das ist knapp das Dreifache dessen, was man für einen Sockel-A-Athlon mit 1 GHz Taktfrequenz los wird.

Sowohl Intel als auch AMD behandeln die Besitzer älterer Mainboards stiefmütterlich. Kaum ein Händler bietet noch Slot-A-Athlons (Athlon Model 2) an; lediglich die laut AMD nur an OEMs gelieferte Variante Athlon Model 4 (Thunderbird) ist in einigen Frequenzversionen im Slot-A-Gehäuse erhältlich. Da AMD die elektrische Spezifikation des Frontside-Busprotokolls des Athlon Model 4 im Vergleich zum Model 2 verändert hat, laufen die "Thunderbird"-CPUs nicht in allen älteren Slot-A-Boards.

Auch die Besitzer älterer Slot-1-Boards warten bislang vergeblich auf einen schnellen Pentium III: Maximal die 933-MHz-Version, die nur mit einem Front-Side-Bustakt von 133 MHz auch bei 933 MHz läuft, kann man relativ leicht bekommen. Außerdem setzen die schnellen Pentium-III-CPUs mit über 600 MHz Takt voraus, dass das Mainboard die geringe Kernspannung von 1,65 bis 1,75 Volt liefern kann, was ältere Platinen oft nicht beherrschen. Doch selbst wenn das Mainboard diese Hürde nimmt: Der bereits vor Monaten angekündigte 1-GHz-Pentium-III mit dem internen Multiplikator 10, der mit einem FSB-Takt von 100 MHz laufen würde, ist noch immer nicht zu bekommen.

Der prozentuale Anteil der aufrüstwilligen PC-Besitzer am gesamten Markt dürfte zwar sehr gering sein, doch würde es den Prozessorschmieden gut zu Gesicht stehen, die treuen Kunden nicht im Regen stehen zu lassen. Offenbar konzentrieren sich AMD und Intel aber ausschließlich auf das Geschäft mit neuen Komplettrechnern. Da drängt sich der Verdacht auf, dass man in den Marketingabteilungen hofft, dass die Alt-PC-Besitzer irgendwann das Warten leid sind und sich einen neuen Rechner kaufen.

c't bringt in Ausgabe 2/2001 (ab dem 15. Januar im Handel) einen ausführlichen Test des Duron 850. (ciw)