AMD präsentiert sparsame Mittelklasse-Grafikkarten

Grafikkarten der neuen Radeon-HD-4600-Serie sind sparsam, leise und auch für Gelegenheitsspieler noch ausreichend schnell. Dank der UVD2-Video-Engine kommen die Karten auch mit HD-Videos problemlos zurecht.

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Die 17 Zentimeter langen Grafikkarten der 4600er-Serie reichen zumindest für DirectX-9-Spiele aus.

(Bild: AMD)

Für unter 100 Euro sollen noch im September AMDs neue Mittelklasse-Grafikkarten Radeon HD 4650 und Radeon HD 4670 zu haben sein. Die DirectX-10.1-kompatiblen Karten sind besonders im Desktop-Betrieb äußerst sparsam: So verbraucht die Radeon HD 4670 nur rund 10 Watt, wenn sie lediglich den Windows-XP-Desktop anzeigt, und verheizt auch bei anspruchsvollen 3D-Spielen maximal 70 Watt – so viel wie die Radeon HD  4870 im Leerlauf. Diese vergleichsweise geringe Leistungsaufnahme macht zusätzliche Stromkabel zum Netzteil überflüssig. Nahezu unhörbar ist die Radeon HD 4670 im Desktop-Betrieb und selbst bei anspruchsvollen 3D-Spielen.

Der verwendete Grafikchip hört auf den Codenamen RV730, besteht aus rund 514 Millionen Transistoren und ist im 55-Nanometer-Prozess gefertigt. Die 320 Shader-ALUs sind in 8 SIMD-Einheiten zu jeweils 8 Fünfer-Gruppen angeordnet. Jede SIMD-Einheit besitzt 4 Textureinheiten, sodass der RV730 über insgesamt 32 davon verfügt. Mit einer GPU- und Shader-Taktfrequenz von 750 MHz bringt es die Radeon HD 4670 auf eine maximale theoretische Rechenleistung von 480 GFlops und damit auf die Hälfte der Rechenkraft einer Radeon HD 4850. Die Radeon HD 4650 schafft mit 600 MHz noch 384 GFlops.

Beide Modelle binden ihren Speicher über 128 Datenleitungen an den Grafikchip an. Während die Radeon HD 4670 mit 512 MByte GDDR3-Speicher (1000 MHz) oder 1 GByte DDR3 (900 MHz) ausgeliefert werden soll, muss die Radeon HD 4650 mit 512 MByte DDR2 (500 MHz) auskommen. Letztere erreicht mit 16 GByte/s somit auch nur den halben Speicherdurchsatz der Radeon HD 4670.

Mit dem Unified Video Decoder 2 (UVD2) besitzt die 4600er-Serie eine leistungsfähige Video-Engine, welche den Prozessor bei der Dekodierung von SD- und HD-Inhalten entlastet und auch die Verarbeitung zweier Videoströme für eine Bild-in-Bild-Funktion unterstützt. Dafür ist jedoch speziell angepasste Wiedergabe-Software, etwa PowerDVD 8, erforderlich.

Bei DirectX-9-Spielen schlägt sich die Radeon HD 4670 wacker und kann beispielsweise in Race Driver Grid auch bei 1680 × 1050 Bildpunkten mit vierfacher Kantenglättung (AA) und sechzehnfachem anisotropen Filter (AF) im Mittel noch 45 Bilder/s berechnen. Außer Puste kommt die Radeon HD 4670 jedoch unter aktuellen DirectX-10-Spielen in Verbindung mit AA und AF: So ist Crysis weder im sehr hohen noch im hohen Detailmodus ohne AA und AF spielbar. Die Radeon HD 4670 wird in Kürze für rund 80 Euro erhältlich sein, die HD 4650 erst gegen Ende September. In einigen Preislisten taucht die Radeon HD 4670 bereits auf. (mfi)