AMD verliert Marktanteile an Intel

Intel hat im zweiten Quartal 2002 seine Weltmarktposition im Segment der Computerprozessoren auf Kosten von AMD ausgebaut.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Intel hat im zweiten Quartal 2002 seine Weltmarktposition im Segment der Computerprozessoren ausgebaut. Nach einer Analyse des Marktforschungsunternehmens Mercury Research zeichneten die Kalifornier inklusive der Prozessoren für Microsofts Xbox für nahezu 83 Prozent der weltweit abgesetzten Prozessoren verantwortlich. Gegenüber den ersten drei Monaten im Jahr 2002 bedeutet dies ein Plus von zwei, gegenüber der Vorjahresperiode ein Zuwachs von nahezu sechs Prozentpunkten.

Verlierer des zweiten Quartals ist Intels schärfster Konkurrent AMD. Mit lediglich 15,6 Prozent Weltmarktanteil büßte Advanced Micro Devices gegenüber dem Vorjahreszeitraum die sechs Prozentpunkte ein, die Intel zulegte. Ähnlich die Tendenz beim Vergleich der Zahlen vom ersten und zweiten Quartal 2002: AMD verliert zweieinhalb Prozentpunkte, Intel legt zwei zu. Die kleineren Prozessorenhersteller wie Via Technologies oder Transmeta konnten ihre jeweiligen Marktanteile lediglich marginal steigern.

Für Mercurys Analysten kommt das neuerliche Aufklappen der Intel-AMD-Schere allerdings nicht überraschend. In der Vergangenheit hatte sich immer wieder gezeigt, dass AMD angesichts eingeschränkter Marketing-Möglichkeiten (Preisoffensiven oder Produktdifferenzierungen etwa) in gefährliche Fahrwasser gerät, wenn bei schwächelnder Konjunktur im PC-Markt die Umsätze wegbrechen. Dieser Umstand spiegelt sich auch in den Unternehmenszahlen wider: Während AMD bei 600 Millionen US-Dollar Umsatz im zweiten Quartal einen Verlust von 185 Millionen US-Dollar auswies, erwirtschaftete Intel bei 6,3 Milliarden US-Dollar Umsatz einen Gewinn von 446 Millionen US-Dollar.

Die Mercury-Analysten fanden viel mehr Interesse an der Tatsache, dass sich im zweiten Quartal eine Absatzverlagerung weg von Spitzenprodukten mit hohen Taktraten hin zu Low-Budget-Einheiten vollzogen hatte. "Nicht nur bei den CPUs konnte man den Wechsel zu billigeren und älteren Modellen feststellen", erläuterte Mercury-Analyst Dean McCarron gegenüber US-Medien, "auch die Grafik-Chip-Produzenten und Monitor-Hersteller haben diese veränderte Nachfrage deutlich gespürt." Viele Unternehmen in der Computer-Branche würden jetzt hingehen und ihre Lagerbestände auflösen. (pmz)