AMDs "Istanbul"-Sechskerner ist fertig

AMD liegt mit der Opteron-Weiterentwicklung gut im Plansoll: Der Hersteller präsentierte ein seriennahes Server-System mit den neuen Istanbul-Sechskern-CPUs.

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Von
  • Carsten Meyer

Plansoll erfüllt: Mit einer (noch konspirativen) Demonstration eines Rechnersystems mit dem 6-Kern-Prozessor "Istanbul" liegt AMD momentan gut in der Zeit. Wie das amerikanische Magazin Techreport berichtet, wurden ausgewählten Journalisten am 20. Februar funktionsfähige Server-Systeme mit zwei und vier dieser Prozessoren (also insgesamt 12 und 24 Kernen) präsentiert, die einen recht seriennahen Eindruck machten.

Istanbul stellt praktisch ein Upgrade der Shanghai-2382-Opterons dar, besitzt aber zwei Rechenkerne mehr. Trotzdem sollen Istanbul-Opterons in bestehene F-Sockel-Mainboards mit Split-Stromversorgung passen. Der neue 45-nm-Die enthält wie der Shanghai-Chip 6 MByte Level-3-Cache. Bei einem Istanbul-Upgrade soll in der Regel ein simples BIOS-Update genügen.

Auf der Demonstration waren zum Vergleich zwei bis auf die CPUs identische Systeme aufgebaut. Das Shanghai-System mit insgesamt 16 Kernen erreichte in einem Stream-Benchmark 25 GByte/s, wärend das Istanbul-System allein durch die anderen Prozessoren auf 42 GByte/s kam, also auf fast 70 Prozent mehr Durchsatz. Das soll laut AMD nicht allein den zusätzlichen Kernen geschuldet sein, sondern auch einer neuen Technik namens "HT Assist", eine Art Snoop-Filter für die L3-Daten, das unnötige Hyperthread-Synchronisierungsanfragen löscht. Dadurch biete der Prozessor vor allem bei Systemen mit vier und mehr CPUs Vorteile, da hiermit viel Synchronisierungs-Overhead zwischen den Prozessoren entfalle. In der Entwicklung befinden sich auch noch "HE"-Low-Power- und "SE"-Performance-Ausführungen des Istanbul-Opterons. (cm)