AOL bekommt ICQ-Patent zu Instant Messaging

Viereinhalb Jahre nach dem Kauf der Firma Mirabilis ist der Online-Dienst nun auch im Besitz des ICQ-Patents für Instant Messaging -- und könnte damit die Konkurrenz in Verlegenheit bringen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 116 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Das US-amerikanische Patent Nummer 6,449,344 wurde ursprünglich von der israelischen Firma Mirabilis für ihre Entwicklung ICQ angemeldet. Die Softwarefirma Mirabilis und damit auch der Messenger sind seit 1998 im Besitz von AOL, und seit September 2002 auch das entsprechende Patent, wie nun bekannt wurde. AOL hätte damit die Möglichkeit, bis zum Ende der Gültigkeit im Jahre 2017 Konkurrenten wie Microsoft und Yahoo in Bedrängnis zu bringen.

Das Patent beschreibt knapp zusammengefasst die Möglichkeit, dass innerhalb eines Netzwerks zwei Personen direkt miteinander kommunizieren können. Dabei soll es für die Teilnehmer möglich sein, festzustellen, ob eine bestimmte Person gerade online ist. Solche Personen lassen sich fest definieren -- bei AOL gibt es dafür die "Buddy-Liste". Solche und weitere Definitionen des Patentes treffen auch für die Konkurrenzprodukte zu.

In US-amerikanischen und israelischen Medien wird jetzt darüber spekuliert, ob AOL Patentverletzungen vor Gericht bringen oder Lizenzgebühren verlangen will. AOL rangelt mit den großen Konkurrenten nicht nur auf den Desktops der Privatanwender um Sympathien, sondern wohl künftig zunehmend auch im mobilen Sektor sowie bei Unternehmenskunden. Da könnte das Patent als strategische Waffe im Kampf um Marktanteile gerade recht kommen. Marktforscher schätzen, dass im Jahre 2004 auf 1,4 Milliarden Computern Instant-Messaging-Programme laufen; vor zwei Jahren sollen es 141 Millionen gewesen sein. (anw)