AOL testet Gecko

AOL will die von Netscape und dem Open-Source-Projekt Mozilla verwendete Browser-Engine Gecko in der nächsten Version seiner Zugangssoftware einsetzen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

AOL will die von Netscape und dem Open-Source-Projekt Mozilla verwendete Browser-Engine Gecko in der nächsten Version seiner Zugangssoftware einsetzen. Gecko soll den Microsoft-Internet-Explorer ersetzen. Nach Berichten von US-Medien geht dies aus einer E-Mail hervor, die AOL an Beta-Tester geschickt hat. Damit bestätigt sich ein entsprechender Bericht des Online-Dienstes News Forge, der sich vergangene Woche auf gut unterrichtete Quellen bei AOL berufen hatte.

Jetzt sollen die Tester prüfen, ob und wie sich Gecko in der Version 7.0 der AOL-Software bewährt. Das Projekt unter dem Codenamen Talon soll die nächste Version der AOL-Zugangssoftware, die im Herbst erscheinen soll, vorbereiten. Bereits seit Herbst vergangenen Jahres testet AOL die Gecko-Engine in der Compuserve-Software.

Der jetzt bekannt gewordene Test nährt Spekulationen, nach denen sich die Wege von AOL und Microsoft bald trennen. In einem nahezu historischen Kompromiss hatten AOL und Microsoft 1996 ausgehandelt, dass AOL Microsofts Internet-Explorer verwendet und dafür einen prominenten Platz auf dem Windows-Desktop bekommt. Seit diesem Vetrag sind die Beziehungen zwischen Microsoft und AOL jedoch stetig schlechter geworden -- der Software-Riese hatte dem Online-Giganten wiederholt mehr oder weniger direkt vorgeworfen, eine Drahtzieher-Rolle im Anti-Trust-Verfahren gegen Microsoft zu spielen. (wst)