ARD-Ratgeber: Online-Banking weiterhin unsicher

Das TV-Magazin Ratgeber Technik will am Sonntag zeigen, wie das Web-Angebot einer Sparkasse manipuliert werden kann.

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  • dpa

Die Online-Angebote vieler deutscher Banken und Sparkassen sind nach Darstellung des ARD-Fernsehens noch immer schlecht gegen Angriffe aus dem Internet geschützt. Zum zweiten Mal in sechs Monaten sei es Hackern im Auftrag des Verbrauchermagazins ARD-Ratgeber Technik gelungen, ungehindert in die Server deutscher Kreditinstitute einzudringen, berichtete der Norddeutsche Rundfunk am Freitag. Das TV-Magazin will an diesem Sonntag (ARD, 17.03 Uhr) zeigen, wie das Web-Angebot einer Sparkasse manipuliert werden kann.

Um welche Sparkasse es sich handelt, wollte der NDR nicht vorab sagen. Die Angriffe wurden von der thüringischen Sicherheitsfirma mns Multimedia Network Systems (Leinefelde) um den Hacker Thomas Vosseberg ausgeführt, der bereits im vergangenen September im Auftrag der ARD gegen die HypoVereinsbank aktiv geworden war. Damals hatte Vosseberg eine Schwachstelle im Microsoft Internet Information Server 4.0 ausgenutzt.

Beim aktuellen Fall seien "mit neuen Methoden" Einbrüche in die Webangebote von Sparkassen gelungen. Dabei hätten sich die Hacker sogar Zugang zu den Passwörtern von Administratoren eines der Institute verschafft. Damit hätte man die Homebanking-Anfragen auf ein gefälschtes Web-Angebot umleiten und somit sensible Daten wie Kontonummern, Passwörter und Transaktionsnummern abfangen können.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) forderte vor diesem Hintergrund am Freitag eine gesetzliche Verschärfung der Haftung der Banken beim Onlinebanking und bei Bankkarten. "Wenn Hacker in der Lage sind, unbemerkt Millionenbeträge von Konten abzubuchen, kann es nicht sein, dass der geprellte Kunde seine Unschuld beweisen muss", sagte Maren Geisler, Bankexpertin des vzbv. (dpa)/ (cp)