ARM Cortex-A78C: Achtkern-Prozessoren für PCs mit neuen Sicherheitserweiterungen

Der Cortex-A78C ähnelt dem Cortex-X1, verzichtet für eine höhere Leistung aber auf das Big-Little-Prinzip: Bis zu acht CPU-Kerne lassen sich zusammenlegen.

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(Bild: Microsoft)

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CPU-Architekturentwickler ARM hat den Prozessorkern Cortex-A78C als Abwandlung des bisherigen Cortex-A78 beziehungsweise Cortex-X1 (wiederum ein angepasster A78) vorgestellt. Der Cortex-A78C ähnelt den Schwesterversionen architektonisch stark, lässt sich aber in einem 8er- statt maximal 4er-Cluster konfigurieren. ARM zielt damit etwa auf Notebooks mit Windows on ARM und Chrome OS ab.

Für die vier zusätzlichen Cortex-A78C-Kerne fällt der zweite CPU-Verbund aus effizienteren Cortex-A55-Kernen weg – die maximale Kernanzahl ändert sich nicht. Da entsprechende Prozessoren bei geringer Last ohne Big-Little-Prinzip folglich mehr Leistung aufnehmen, sieht ARM das Cortex-A78-Design nicht für Smartphones vor.

Neu sind zudem Erweiterungen der Befehlssatzarchitektur (Instruction Set Architecture, ISA), die eigentlich erst mit ARMv8.3, ARMv8.4 und ARMv8.6 erscheinen. Dazu gehört die Unterstützung von sogenanntem Pointer Authentication Code (PCA), der Malware-Angriffstechniken wie Return Oriented Programming (ROP) und Jump Oriented Programming (JOP) verhindern soll. PCA erschwert die Nutzung von Code-Fragmenten anderer Programme, die bereits im Arbeitsspeicher (RAM) vorhanden sind.

Beim Chipdesign gewährt ARM Herstellern weitgehend Freiraum. Wer den Cortex-A78C-Kern für einen eigenen Prozessor lizenziert, kann maximal acht CPU-Kerne zusammenschließen, bei weniger Leistungsbedarf zum Beispiel aber auch sechs. Die Level-1-Caches für Daten und Instruktionen sind 32 bis 64 KByte pro Kern groß und der L2-Cache 256 bis 512 KByte. L3-Cache ist optional und lässt sich mit 512 KByte bis 8 MByte einsetzen – ARM empfiehlt die volle Ausbaustufe für hohe Leistung. 3D-Berechnungen übernimmt eine Mali-G78-GPU.

Blockdiagram zum Cortex-A78C: Entsprechende CPUs lassen sich weitgehend modular designen.

(Bild: ARM)

Die komplette A78-Familie ist auf Strukturen von 5 Nanometern ausgelegt. Erste Ableger sind wohl Qualcomms kommender Snapdragon 875, zu dem erste Benchmarks auf der chinesischen Webseite Weibo aufgetaucht sind, und Samsungs Exynos 1080, zu dem der Hersteller selbst erste Details über Weibo teilte. Beide Mobilprozessoren sind für Highend-Smartphones gedacht und dürften mit Cortex-A78- beziehungsweise Cortex-X1-Kernen daherkommen.

(mma)