AT&T setzt auf Breitbandkabel

Der größte amerikanische Telefonkonzern AT&T hat ein Übernahmeangebot von 58 Milliarden US-Dollar für die viertgrößte US-Kabelfernsehfirma gemacht.

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Von
  • Christian Persson

Der größte amerikanische Telefonkonzern AT&T hat ein Übernahmeangebot von 58 Milliarden US-Dollar für die viertgrößte US-Kabelfernsehfirma MediaOne gemacht. AT&T will auch MediaOne-Schulden in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar übernehmen. Damit hätte die Transaktion einen Gesamtwert von 62,5 Milliarden Dollar. Der Telefonkonzern gab die Offerte am Donnerstag nach Börsenschluß bekannt.

Die Telefongesellschaft hatte erst vor kurzem die zweitgrößte US-Kabelfernsehgesellschaft Tele-Communications Inc. für 59,4 Milliarden Dollar geschluckt. Kommt jetzt noch MediaOne hinzu, dann würde AT&T noch vor dem Medienriesen Time Warner zur führenden US-Kabelfernsehgesellschaft mit insgesamt 26,5 Millionen angeschlossenen Haushalten.

AT&T will die Kabelfernsehnetze benutzen, um unter Umgehung der regionalen US-Telefongesellschaften auch Ortsgespräche anbieten zu können. Dieser Markt wurde bisher von den regionalen US-Telefongesellschaften kontrolliert und hat ein Jahresvolumen von etwa 110 Milliarden Dollar. AT&T ist bisher nur im Ferngesprächsgeschäft aktiv. Die große amerikanische Regional-Telefongesellschaft US West kritisierte das Kaufangebot in scharfer Form. Es handele sich um den Versuch, das ehemalige Telefon-Monopol von AT&T auf dem Rücken der amerikanischen Konsumenten wiederaufzubauen. (cp)