AT&T steht vor Verkauf von Time-Warner-Anteilen

Der US-amerikanische Telekommunikationskonzern AT&T will seine 25-prozentige Beteiligung an Time Warner Entertainment verkaufen.

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Von
  • Peter Monnerjahn

Am heutigen Freitag will der US-amerikanische Telekommunikationskonzern AT&T den geplanten Verkauf seiner 25-prozentigen Beteiligung an Time Warner Entertainment bekannt geben. Zu der Gesellschaft gehören unter anderem die gesamten TV-Kabelnetze von Time Warner. Die Transaktion ist Teil einer Auflage der Federal Communications Commission (FCC). Die Behörde verfügte dies im Zuge der geplanten Übernahme des Kabelfernseh-Betreibers MediaOne durch AT&T; die Transaktion hat einen Wert von bis zu 10 Milliarden US-Dollar (etwa 22 Milliarden Mark).

AT&T hatte sich gegenüber der FCC verpflichtet, eine von drei Optionen zu verfolgen: die Anteile an Time Warner zu verkaufen, die Fernsehproduktionsfirma Liberty Media zu veräußern oder Kabelfernsehnetze mit 10 Millionen Kunden abzustoßen.

Bis zum 15. Dezember muss AT&T seine Entscheidung der FCC mitgeteilt haben, bis Ende Mai bleibt dem Unternehmen dann Zeit, diese Entscheidung umzusetzen. Zwar hatte AT&T bereits im November angekündigt, Liberty Media zu verkaufen, doch machte der Konzern diese Option offensichtlich davon abhängig, ob der Verkauf beim Finanzamt als nicht zu versteuernde Einnahmen geltend gemacht werden könnte – ein Beschluss darüber kann aber durchaus bis zum Frühjahr auf sich warten lassen.

Doch auch die Verhandlungen mit Time Warner über die Übernahme der AT&T-Anteile waren bisher alles andere als erfolgreich. Time Warner befindet sich in keinerlei Kaufzwang und hat bis dato alle Angebote von AT&T wegen zu unterschiedlicher Preisvorstellungen abgelehnt. Da das Übereinkommen zwischen Time Warner und AT&T kein Mitspracherecht für AT&T in der Geschäftsführung von Time Warner enthält und zudem noch AT&T finanziell mit 65 Milliarden US-Dollar Schulden (etwa 140 Milliarden Mark) auf wackligen Beinen steht, ist die Verhandlungsposition des Telekom-Riesen denkbar schlecht. (pmo)