AWS übergibt das OpenSearch-Projekt an die Linux Foundation

Die OpenSearch Software Foundation, unter dem Dach der Linux Foundation, soll als neue Heimat von OpenSearch Vertrauen schaffen und zur Mitarbeit einladen.

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Carl Meadows verkündet den Umzug von OpenSearch zur Linux Foundation.

(Bild: c't)

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Amazon Web Services übergibt das OpenSearch-Projekt an die neu gegründete OpenSearch Software Foundation unter dem Dach der Linux Foundation. Das hat Nandini Ramani, Vizepräsidentin für Search- und Cloud Operations bei AWS, auf dem Open Source Summit Europe in Wien bekannt gegeben. Die OpenSearch Software Foundation hat den Auftrag, OpenSearch gemeinsam mit der Community, Maintainern und den Mitgliedsorganisationen der Foundation weiterzuentwickeln.

OpenSearch soll langfristig von der Erfahrung und Expertise der Linux Foundation in Hinblick auf Entwicklung, Governance, Projektmanagement, Infrastruktur und Zertifizierung profitieren. Mitgliedsorganisationen der neu gegründeten OpenSearch Software Foundation umfassen unter anderem Amazon Web Services, SAP und Uber sowie Aiven, Aryn, Atlassian, Canonical, DigitalOcean und Graylog.

OpenSearch ist ein Fork von ElasticSearch und Kibana, den AWS 2021 unter anderem mit SAP und Red Hat ins Leben gerufen hatte, nachdem Elastic die Software unter die EL- und SSPL-Lizenzen gestellt hatte. Die hatten dem Cloud-Provider untersagt, seine Distribution des ELK-Stacks anzubieten.

Auf die Frage, ob jetzt ein günstiger Zeitpunkt für die Übergabe an die Linux Foundation sei, antwortete Carl Meadows, leitender Produktmanager für OpenSearch bei AWS, gegenüber c't, dass die Beiträge zum Projekt, die nicht von AWS selbst stammen, über die Jahre deutlich angestiegen seien. Das Projekt sei von der Community gut aufgenommen worden, auch weil man viele Anknüpfungspunkte wie einen Slack Channel oder öffentliche GitHub-Repositories für externe Entwickler geschaffen habe.

Nandini Ramani erklärt während der Keynote auf dem Open Source Summit Europe, dass man bei OpenSearch bereits lange daran arbeite, die Community ins Zentrum zu stellen.

(Bild: c't)

Inzwischen haben etwa 1000 Entwickler zu OpenSearch beigetragen, das Nutzerforum umfasst 6400 Mitglieder. Laut Ramani wurde OpenSearch inzwischen 700 Millionen Mal heruntergeladen. Die Plattform umfasst OpenSearch Core, die Search- und Analytics-Engine, OpenSearch Dashboards zur Visualisierung und den Data Prepper, der Daten für die weitere Verarbeitung in Form bringt.

Der Transfer des Projekts zur Linux Foundation soll jetzt Vertrauen in das Projekt weiter steigern und Entwickler und Organisationen zur Mitarbeit animieren, die zurückhaltend gegenüber Projekten sind, die vorrangig bei einem Unternehmen angesiedelt sind. Jim Zemlin, Executive Director der Linux Foundation, freut sich darüber, dass man "ein neutrales Zuhause für die kollaborative Entwicklung von Open-Source-Suche und Analytics" zur Verfügung stellen könne.

Gabrele Columbro, General Manager der Linux Foundation, eröffnet den Open Source Summit Europe in Wien.

(Bild: Linux Foundation)

OpenSearch ist nicht der erste Fork, den die Linux Foundation unter ihre Fittiche nimmt. Zuletzt hatte sich die Organisation bereits OpenTofu, einem Fork des Infrastructure-as-Code-Werkzeugs Terraform, sowie Valkey, einem Fork der Key-Value-Datenbank Redis, angenommen. Beide Projekte entstanden als Reaktion auf Wechsel zu Source-Available-Lizenzen, bei denen es sich laut Definition der Open Source Initiative nicht um Open-Source-Lizenzen handelt.

(ndi)