Ableton Move: Neuer Standalone-Controller nimmt Musikideen unterwegs auf
Der Musikhersteller Ableton veröffentlicht einen kleinen Controller, mit dem sich musikalische Ideen und Samples ohne weitere Hilfsmittel einspielen lassen.

(Bild: Ableton)
Ableton verkauft ab heute seinen Move-Controller. Mit ihm können Musiker unterwegs musikalische Ideen festhalten, ohne ihn an ein Smartphone oder Notebook anschließen zu müssen. Dank eines internen Akkus soll das Gerät bis zu vier Stunden durchhalten. Musiker können vier Spuren mit Instrumenten, Drums und Samplern einspielen. Letztere nehmen Klänge über einen Klinkeneingang (Line-Signal) oder das eingebaute Mikrofon auf. Die Wiedergabe erfolgt über einen Kopfhöreranschluss oder den eingebauten Lautsprecher. Die Hardware läuft auf einem ARM-Cortex A72 mit 2 GByte RAM.
Gespielt werden die Instrumente über 32 berührungsempfindliche Pads. Sie registrieren zwar nicht wie der große Push-3-Controller die Fingerpositionen als MPE-Parameter, aber immerhin polyphonen Aftertouch. Damit lassen sich einzelne Töne eines gehaltenen Akkords mit den beiden eingebauten Synthesizern Drift und Wavetable nachträglich verändern. Wer lieber auf einer richtigen Klaviatur spielt, kann per USB ein MIDI-Keyboard anschließen – oder einen Synthesizer ansteuern. Außerdem lassen sich auf den 16 Tasten der unteren Reihe schnell Sequenzen programmieren. Ein kleines Display oben links gibt Rückmeldung über die eingestellten Effekte und Instrumente.
(Bild:Â Ableton)
Ableton spricht in seiner Pressemitteilung davon, dass Move eine "Kernbibliothek" mit 1500 Sounds und Presets laden soll, die über einen eingebauten Web-Server (Move Manager) angepasst werden können. Der interne Speicher von Move fasst dafür laut Ableton 64 GByte. Die gesamte Sound-Library des mitgelieferten Ableton Live 12.1 Intro bringt es auf 50 GByte Instrumente, Samples und Presets. Deren Parameter lassen sich über die acht berührungsempfindlichen Endlosregler des Move ebenso verändern wie die der acht mitgelieferten Effekte. Zu den Instrumenten gehören das Drum- und Instrumenten-Rack, der Drum-Sampler, der Drift- und Wavetable-Synthesizer. Bei den Effekten finden sich Channel EQ, Dynamics, Chorus Ensemble und Phaser Flanger, Redux und Saturator für die Verzerrung sowie Delay und Reverb. Ein Filter ist lediglich als Effekt für den eingebauten Sampler verfügbar. In der Master-Spur verhindert ein vorkonfigurierter Limiter Clipping. Später sollen weitere austauschbare Effekte hinzukommen.
Ein Song-Modus, mit dem sich fertige Songs mit verschiedenen Abschnitten automatisiert abspielen lassen, ist nicht an Bord. Damit ähnelt der Funktionsumfang von Move dem der mobilen iOS-App Note. In Move skizzierte Songs soll man einfach per WLAN in Ableton Live hochladen können. Ebenso kann man Move als Controller für Ableton Live verwenden oder Live-Sets ohne Laptop spielen. Über den USB-C-Anschluss verbunden, wird Move auch als Standard-USB-Audio-Device erkannt und kann als einfaches Audio-Interface mit einer Sample-Rate von 44,1 kHz genutzt werden. Details erklärt das Handbuch.
(Bild:Â Ableton)
Das Gerät ist etwa halb so groß wie der Push-Controller, der in der Stand-Alone-Version mit 1900 Euro auch viermal so viel kostet wie Move. Ableton verkauft Move ab sofort für 450 Euro.
Ableton Live 12.1
Darüber hinaus veröffentlicht Ableton die Version 12.1 seiner Musiksoftware Live. Diese enthält neben einer Move-Unterstützung unter anderem einen Auto-Shift-Effekt, mit dem sich Sänger und Töne in Echtzeit geradeziehen oder umstimmen lassen. So kann aus einem einzelnen Sänger ein ganzer harmonischer Chor entstehen.
Der interne Limiter und Sampler wurden erweitert und neue MPE-Parameter fĂĽr MIDI-Spuren hinzugefĂĽgt. AuĂźerdem analysiert und vertaggt Live nun auch Samples des Nutzers, um schneller passende Sounds zu finden. Das soll auch in der Standalone-Version von Push 3 funktionieren. Details kann man in den Release-Notes nachlesen.
Update 11 Uhr: Technische Details aus dem Handbuch ergänzt. Verkaufsdatum berichtigt.
(hag)