Adobe setzt SVG gegen Flash

Adobes SVG-Format in der Version 1.1 wird vor dem Gremium des World Wide Web Consortium als nächster Standard verhandelt.

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Von
  • Eckhard Paul

Adobe und Macromedia stehen sich nicht nur in der der aktuellen Patentstreitigkeit gegenüber. Nachdem Macromedia sein Vektoranimations-Tool Flash in der Version MX auf Markt gebracht hat, macht auch das Adobe-Konkurrenzformat SVG (scalable vector graphics) einen mächtigen Schritt nach vorne.

Im September des vergangenen Jahres hatte das World Wide Web Consortium (W3C) die skalierbaren Vektorgrafiken in der Version 1.0 als Standard-Empfehlung zur Beschreibung von zweidimensionalen Grafiken in XML-Code erhoben. Jetzt soll der Weg für die Version 1.1 geebnet werden. Das als Arbeitspapier vorliegende Modell zu SVG 1.1 soll die Modularisierung hinsichtlich verschiedener mobiler Plattformen vorantreiben. Im derzeitigen Status sind die Formate SVG-Tiny für Grafiken auf Mobiltelefonen und SVG-Basic für die PDA-Darstellung angedacht. Ein so genanntes SVG-Dokument-Objekt-Modell (DOM) -- ähnlich einer Scriptsprache -- erweitert die Grafiken um Eigenschaften wie beispielsweise "OnMouseOver"-Aktionen.

Damit scheint das SVG-Format einen ähnlichen Weg zu beschreiten wie XHTML -- zukünftig auch mobile Plattformen durch Modularisierung zu bedienen. Unverändert fordert das SVG-Format den Anwender respektive den Browser zur Einbindung eines speziellen Adobe Plug-Ins auf. Auch wenn dieses für alle Plattformen erhältlich ist, wird die Durchsetzung am Markt in großem Maße davon abhängen, welche Akzeptanz der notwendige Download plus Installation bei den Usern erhält und ob Adobe die Browserhersteller von einem aktiven Support überzeugen kann. Flash mit einer derzeit kaum zu übertreffenden Marktdurchdringung hat diese Schwelle bereits überwunden und somit erstmal die Nase vorn -- und dann wäre da noch Microsoft mit VML (vector markup language). (ecp)