Ägypten öffnet den Grenzübergang zum Gazastreifen

Laut Sprecher der Regierung Mubarak soll der Grenzübergang bei Rafah bis auf Weiteres geöffnet werden, um die Not der Palästinenser zu lindern

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Die Arbeiten an der unterirdischen Absicherung der Grenzmauer zwischen Ägypten und dem Gazastreifen wurden wieder aufgenommen, hieß es noch vergangene Woche, Stahlwände sollten Tunnelbauten verhindern, die den Gazastreifen mit unterschiedlichstem Material versorgen. Heute, infolge der brutalen Aktion des israelischen Militärs gegenüber der "Free-Gaza"-Flotte, ließ die ägyptische Regierung verkünden, dass man den Grenzübergang bei Rafah "bis auf Weiteres" öffnen werde, um die Versorgung des Gazastreifens mit Lebensmitteln und Medikamenten sicherzustellen. Man wolle "das Leiden der palästinensischen Brüder nach dem israelischen Angriff erleichtern", begründete ein Sprecher die Entscheidung. Ägypten hatte bislang die Grenze zum Gazastreifen ebenso blockiert wie Israel.

Der Nachrichtendienst Reuters spekuliert, dass die Aufhebung der Gaza-Blockade seitens Ägypten durch Druck der Hamas zustandekam. Schwer vorstellbar ist jedenfalls, dass diese Entscheidung ohne Abstimmung mit den USA vorgenommen wurde. Ausgenommen von der Passage in den Gazastreifen bleiben Lieferungen von Zement und Stahl, über die weiterhin Israel zu bestimmen hätte. Sollte der Grenzübergang bei Rafah länger offenbleiben, so die Ha'aretz-Meldung, dann wäre dies ein empfindlicher Schlag gegen die Bemühungen der israelischen Regierung unter Premier Netanjahu, die Hamas über das Embargo in die Knie zu zwingen.