Airbnb: Deutlich mehr Buchungen, Umsatz und Gewinn nach dem Ende der Pandemie

Die Reise-Plattform verzeichnet mehr Unterkünfte und Vermittlungen. Der größte Quartalsgewinn der Firmengeschichte führt zum ersten Geschäftsjahr mit Profit.

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Mensch hälte Handy mit Airbnb-App

(Bild: mirtmirt/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer
  • mit Material der dpa
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Airbnb profitiert von der Rückkehr der Auslands- und Städtereisen nach der Coronapandemie. Die Unterkünfte-Plattform konnte aufgrund einer erhöhten Zahl von Buchungen Ende 2022 nicht nur den Umsatz deutlich steigern. Der Nettogewinn ist auf bislang nicht erreichte Höhe gestiegen, sodass Airbnb erstmals in seiner Firmengeschichte ein Geschäftsjahr mit Gewinn abschließen konnte.

Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 1,9 Milliarden US-Dollar, wie die Firma aus San Francisco nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Die Gewinne haben allerdings deutlich stärker angezogen. So sprang der Betriebsgewinn innerhalb eines Jahres von 76 auf zuletzt 235 Millionen Dollar und der Nettogewinn von 55 auf 319 Millionen Dollar.

Auf das gesamte letzte Jahr bezogen hat Airbnb seinen Umsatz um 40 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar gesteigert. Der Betriebsgewinn hat sich im Jahresabstand mehr als vervierfacht: von 429 Millionen Dollar 2021 auf 1,8 Milliarden Dollar im letzten Jahr. Der Nettogewinn stieg auf 1,9 Milliarden Dollar, nachdem die Plattform im Vorjahr noch einen Verlust von 352 Millionen Dollar verzeichnet hat, obwohl digitale Nomaden und Langzeitmieter Airbnb damals zu einem starken Schlussquartal verholfen haben.

Einer der Gründe für den Gewinnanstieg dürfte sein, dass Airbnb seine Ausgaben im Laufe der Pandemie reduziert und nur noch wenige Neueinstellungen vorgenommen hat. Ende 2022 zählte Airbnb 6811 Mitarbeiter. Das sind fünf Prozent weniger als noch Ende 2019, während der Umsatz im selben Zeitraum um 75 Prozent gewachsen ist.

Anleger ließen die Aktie im nachbörslichen Handel um rund zehn Prozent steigen, nachdem das Papier seit Anfang dieses Jahres bereits 42 Prozent an Wert gewonnen hat. Allerdings lag der Aktienkurs selbst vor rund einem Jahr, als die Geschäftszahlen schwächer waren, noch deutlich höher. Im Vergleich dazu hat Airbnb etwa 45 Prozent an Börsenwert verloren. Durch einen höheren freien Cashflow konnte Airbnb zudem eigene Aktien im Wert von 1,5 Milliarden Dollar zurückkaufen.

Die Zahl der Übernachtungen bei grenzüberschreitenden Reisen sei im Jahresvergleich um 49 Prozent gestiegen und bei Aufenthalten in Großstädten um 22 Prozent, erklärt Airbnb. Für das laufende Quartal sieht das Unternehmen weiterhin eine starke Nachfrage. Unter anderem buchten Europäer in diesem Jahr Unterkünfte für den Sommer frühzeitiger als noch 2022, hieß es.

Für das laufende Quartal sagte Airbnb einen um 16 bis 21 Prozent steigenden Umsatz voraus, der zwischen 1,75 und 1,82 Milliarden Dollar liegen soll. Das liegt über den Erwartungen der Analysten. Auch die Anzahl der Buchungen soll im Jahresvergleich ähnlich stark wachsen wie Ende 2022. Die Preise der Unterkünfte sollen im Durchschnitt hingegen etwas sinken.

Zum Jahresende waren auf der Plattform 6,6 Millionen Unterkünfte im Angebot. Das sind 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Davon sind Angebote auf dem chinesischen Festland ausgenommen, denn im Juli 2022 hat Airbnb diese Unterkünfte von seiner Plattform genommen. Allerdings begrüßt Airbnb die kürzlich aufgehobenen Reisebeschränkungen Chinas, die zu einer Erholung in der Region führen dürften.

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Den Großteil seiner Geschäfte macht Airbnb weiterhin in Nordamerika. 47 Prozent seines Umsatzes erzielt Airbnb in den USA und Kanada. Dort verzeichnete die Plattform 35 Prozent mehr Buchungen als noch vor einem Jahr. In anderen Weltregionen wie Europa und Lateinamerika war das Wachstum schwächer, nämlich 25 respektive 23 Prozent. Im asiatisch-pazifischen Raum stieg die Zahl der Buchungen im Jahresabstand hingegen sogar um 40 Prozent, nachdem viele Länder dort ihre Coronaregeln aufgeweicht haben, und erreichte fast das Niveau vor der Pandemie.

(fds)