Airbus zeigt militärische Wingman-Drohne auf ILA

Für besonders gefährliche militärische Missionen hat Airbus ein Konzept für eine Wingman-Drohne erarbeitet. Sie soll von Kampfflugzeugen aus kommandiert werden.

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Airbus Wingman-Drohne am Himmel (Rendering)

Ein Rendering der Wingman-Drohne von Airbus. Ein maßstabsgetreues Modell ist auf der ILA in Berlin zu sehen.

(Bild: Airbus)

Lesezeit: 3 Min.

Der Luftfahrtkonzern Airbus hat ein militärisches Wingman-Konzept in einer unbemannten Drohne verarbeitet. Die Wingman-Drohne soll bemannte Kampfflugzeuge – wohl auch der deutschen Luftwaffe – bei ihren Missionen unterstützen. Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin soll ein maßstabsgetreues Modell der Wingman-Drohne zu sehen sein, anhand dessen einige Funktionen demonstriert werden.

Das Konzept der Wingman-Drohne von Airbus sieht vor, dass die Wingman-Drohne zusammen mit einem Kampfflugzeug aufsteigt und im Verbund mit ihm Missionen erfüllt. Die Drohne werde dabei von "einem Piloten" des Kampfflugzeugs kommandiert, heißt es in der Mitteilung von Airbus. Gemeint ist wahrscheinlich eher der Waffensystemoffizier. So kann die bewaffnete Wingman-Drohne etwa in Einsätze geschickt werden, die für Kampfflugzeuge mit menschlichen Besatzungen zu gefährlich sind, heißt es von Airbus weiter. Wie weitgehend die autonomen Fähigkeiten der Airbus Wingman-Drohne sein werden, darüber machte Airbus keine Angaben. Das Luftfahrtunternehmen betonte jedoch, dass die Kontrolle über die Wingman-Drohne beim "Führungsjäger" jederzeit unter menschlichem Einfluss verbleibe – einschließlich der letzten Entscheidungsbefugnis über den Einsatz von Waffensystemen.

Das Modell, das auf der ILA 2024 gezeigt wird, die vom 5. bis 9. Juni in Berlin stattfindet, ist im Maßstab 1:1 ausgeführt, ähnele aber noch weitgehend einem "Showcar" auf Automobilausstellungen, schreibt Airbus. Das Wingman-Modell zeige jedoch bereits alle angedachten Fähigkeiten, wie etwa Tarnkappen-Funktionen, das Tragen unterschiedlicher Waffensysteme, die Nutzung fortschrittlicher Sensorik sowie Konnektivität und Teaming-Systeme, um im Verbund arbeiten zu können. Alle diese Funktionen müssen jedoch nicht in die endgültige Wingman-Drohne einfließen. Das Modell stelle eher eine Designgrundlage dar, auf der nach und nach einzelne Generationen der Drohne aufbauen sollen.

"Die deutsche Luftwaffe hat einen klaren Bedarf an einem unbemannten Flugzeug geäußert, das mit ihren bemannten Kampfflugzeugen fliegt und ihre Einsätze unterstützt, bevor das Future Combat Air System im Jahr 2040 einsatzbereit sein wird", sagt Michael Schoellhorn, CEO von Airbus Defence and Space. "Unser Wingman-Konzept ist die Antwort darauf. Wir werden diese Innovation made in Germany weiter vorantreiben und verfeinern, sodass wir der deutschen Luftwaffe eine erschwingliche Lösung mit der erforderlichen Leistung anbieten können, mit der sie die Wirkung und Leistungsfähigkeit ihrer Kampfflugzeugflotte in den 2030er-Jahren steigern kann."

Der Einsatz von unbemannten Wingman-Drohnen hat noch einen weiteren Vorteil: Die Masse an Kampfkraft kann so unabhängig von ausgebildeten Piloten jederzeit und verhältnismäßig kostengünstig erhöht werden.

(olb)