Airbus zeigt preisgĂĽnstige LOAD-Abwehrdrohne gegen Kamikazedrohnen
Die Bekämpfung von mehreren Kamikazedrohnen mit herkömmlichen Flugabwehrsystemen ist schwer. Eine Abwehrdrohne von Airbus soll das ändern und preiswerter sein.

Die LOAD-Drohne als Rendering. Erstmals Fliegen soll sie noch 2025.
(Bild: Airbus)
Airbus hat mit der LOAD-Abwehrdrohne (Low-Cost Air Defence – LOAD) ein preisgünstiges unbemanntes Luftabwehrsystem entwickelt. Das System auf Basis einer Do-DT25 Drohne soll vor allem gegen Kamikaze-Drohnenschwärme eingesetzt werden können. Airbus stellt die LOAD-Drohne erstmals auf der laufenden DWT-Konferenz "Unbemannte Systeme X" in Bonn aus, teilte das Unternehmen am Dienstag auf X mit.
Die LOAD-Drohne besteht aus einer modifizierten Airbus Do-DT25 Drohne. Sie kann bis zu drei Lenkflugkörper aufnehmen und hat eine Reichweite von etwa 100 km. Dabei wird sie von einer Bodenstation aus kontrolliert, agiert allerdings weitgehend autonom. Sie nutzt Radardaten und Luftaufnahmen, um Ziele selbstständig aufzuspüren. Die Bekämpfung der Ziele erfolgt dann auf Genehmigung eines menschlichen Controllers. Gestartet wird die Drohne vom Boden aus über ein Katapult.
Einsatz gegen Kamikazedrohnen
Das Einsatzgebiet der LOAD-Drohne ist die Zerstörung von Teilen großer Schwärme feindlicher Drohnen. Diese können nur schwer von herkömmlichen Luftabwehrsystemen wie IRIS-T, Patriot oder dem deutschen NNBS (Nah- und Nächstbereichsschutz) bekämpft werden. LOAD sei dagegen dafür geeignet und arbeite effektiver – und sei preiswerter. Konkrete Angaben zum Preis macht Airbus zunächst allerdings nicht.
Das System kann zusammen mit Aufklärungsplattformen wie etwa Eurodrone verwendet werden. Dadurch eignet es sich für den Einsatz in Gebieten, die nicht von bodengestützten Radaren überwacht werden können. Das Militär kann so flexibler auf neue Bedrohungen reagieren.
Ein erster Prototyp soll noch im Jahr 2025 zum Erstflug starten. Dann zunächst mit zwei Lenkflugkörpern. Die Indienststellung der LOAD-Drohne peilt Airbus für 2027 an.
Das LOAD-Abwehrsystem kommt ohne jegliche US-Technik aus, muss also entsprechend bei Verkäufen nicht genehmigt werden und eignet sich dadurch für den Verkauf in Länder weltweit.
Die Konferenz "Unbemannte Systeme X" läuft vom 25. bis 26. März in Bonn. Dort ist eine LOAD-Drohne von Airbus ausgestellt und zeigt die Technik.
(olb)