Aktionäre gehen mit Intershop hart ins Gericht

Aktionärsschützer fordern eine nachhaltige Ertragswende.

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Von
  • Torge Löding

Harsche Aktionärskritik hat der Vorstand des angeschlagenen Software-Konzerns Intershop am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Weimar geerntet. Aktionärsschutzer äußerten sich angesichts der angespannten Kassenlage des Unternehmens und dem Geschäftseinbruch zu Jahresbeginn skeptisch über die Zukunft des einstigen Aushängeschilds der ostdeutschen Internetwirtschaft. Die Hoffnung, dass die Gesellschaft nach dem Aufwärtstrend 2002 in ruhigeres Fahrwasser kommt, sei verflogen, sagte ein Vertreter der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre.

"Das Unternehmen bereitet den Aktionären Kummer und ich fürchte, er wird noch größer werden", sagte Dirk Unrau von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Grund seien die im ersten Quartal von 22,5 Millionen auf 16,7 Millionen Euro gesunkenen liquiden Mittel. "Sie haben ein Liquiditätsproblem", sagte Unrau und verlangte eine nachhaltige Ertragswende.

Finanzvorstand Jürgen Schöttler kündigte an, dass der harte Sparkurs des Vorjahres fortgesetzt wird. Konzernstrukturen sollen weiter abgebaut werden. Im Vorjahr hatte Intershop seine Mitarbeiterzahl um ein Drittel auf derzeit 450 verringert. Mit Umsätzen von nur 6,4 Millionen Euro und einem Verlust von 7,2 Millionen Euro habe das Unternehmen in den ersten drei Monaten 2003 einen deutlichen Rückschlag erlitten, sagte Schöttler. (tol)