Alcatel will Produktions-Standorte verkaufen

Der französische Telecom-Ausrüster Alcatel will bis Ende 2002 einen Großteil seiner Produktions-Standorte verkaufen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • David Adamczewski

Der französische Telecom-Ausrüster Alcatel will bis Ende 2002 einen Großteil seiner Produktions-Standorte verkaufen. Dies gab die Alcatel-Führungsetage gegenüber dem Wall Street Journal (WSJ) bekannt. Damit versucht das französische Telekommunikations-Unternehmen vor allem Kosten einzusparen: Zukünftig will sich Alcatel mehr auf seine Geschäftsfelder Breitband-Ausrüstung und Dienstleistungen – unter anderem die Verlegung von Glasfaserkabeln – konzentrieren. Serge Tchuruk, Chairman und CEO von Alcatel, sagte gegenüber dem WSJ: "Breitband-Zugänge und Service-Leistungen werden vielleicht schon bald jeweils ein Drittel des Alcatel-Geschäfts ausmachen."

"Wir wollen unsere 120 Produktions-Standorte auf ein Dutzend oder noch weniger reduzieren. Ziel ist es, ein Unternehmen ohne eigene Produktions-Stätten zu werden", sagte der Alcatel-CEO gegenüber dem WSJ. Wie viele der 130.000-Alcatel-Mitarbeiter in den Fabriken arbeiten und wie viel Geld dadurch gespart werden könnte, wollte das Unternehmen auf Anfrage nicht mitteilen. Auch in Deutschland hält man sich bedeckt: "Ich kann Ihnen leider nicht sagen, ob und wie viele Mitarbeiter aus Deutschland von den Schließungen betroffen sein werden. Wir haben erst gestern von den geplanten Verkäufen erfahren", sagte Sonja Josh, Pressesprecherin von Alcatel Deutschland, gegenüber heise online.

Die Franzosen verhandeln zurzeit über den Verkauf der eigenen Fabriken für die Produktion von Wireless-Handsets mit Flextronics International. Bereits am Montag gab der Telecom-Ausstatter den Verkauf einer Fabrik in Texas an das Unternehmen Sanmina bekannt. Die radikalen Einsparungen könnten auf die geplatzte Fusion mit Lucent Technologies zurückzuführen sein. Analysten hatten beiden Unternehmen dadurch eine jährliche Einsparung von 4,65 Milliarden Euro vorausgesagt. (daa)