Als Backup: Marsrover Perseverance hat Proben für Transport zur Erde deponiert

Schon in wenigen Jahren wollen NASA und ESA Gesteinsproben vom Mars zur Erde bringen. Für den Fall, dass der Plan nicht klappt, gibt es jetzt ein Backup-Depot.

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Die zehnte abgelegte Gesteinsprobe

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

Lesezeit: 3 Min.

Nach ungefähr sechs Wochen Arbeit hat der NASA-Rover Perseverance auf dem Mars die zehnte Bodenprobe auf der Lagerstätte abgelegt, die als Backup dient: Sollte es dem Rover nicht selbst gelingen, die restlichen Bodenproben zu einem künftigen Lander zu bringen, der sie zur Erde transportiert, würden stattdessen diese abgeholt. Sie liegen auf einem Areal, das die US-Weltraumagentur "Three Forks" getauft hat. Der Rover selbst kann sich jetzt wieder der Forschung widmen und soll den nahen Hang erklimmen.

Die mit der Mission betrauten Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass die eingesammelten und jetzt abgelegten Proben einen "hervorragenden Querschnitt" durch die geologischen Prozesse darstellen, die kurz nach der Entstehung des Kraters vor vier Milliarden Jahren stattgefunden haben. Außerdem hat Perseverance eine Atmosphären-Probe abgelegt und ein Röhrchen, anhand dem festgestellt werden könne, ob die anderen durch mitgebrachtes Material von der Erde kontaminiert wurden. Abgelegt wurden alle in einem Zickzackmuster und jeweils etwa fünf bis 15 Meter voneinander entfernt, erklärt die NASA. Zudem seien die genauen Positionen akribisch aufgezeichnet worden, damit die Proben auch aufgefunden werden können, wenn sie von Staub bedeckt sind.

Mit der Ablage der Bodenproben hat Perseverance seit Ende Dezember die Mission "Mars Sample Return" vorbereitet, die die NASA mit der ESA plant. 2028 soll dafür ein Lander zum Mars geschickt werden, der in der Nähe des Standorts von Perseverance aufsetzen soll. Der Rover soll dann die verbleibenden Probenbehälter zu ihm bringen und in einer kleinen Raumkapsel verstauen, die dann mit einer Rakete gestartet wird. Im Orbit soll sie dann von einer weiteren Raumsonde eingesammelt und zur Erde geschickt werden. Für den Fall, dass Perseverance dazu nicht mehr in der Lage ist, wird der Lander kleine Helikopter mitführen, die sonst die jetzt deponierten Proben am Depot "Three Forks" einsammeln sollen.

Die genauen Ablageorte

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Perseverance war im Februar 2021 auf dem Mars gelandet. Der Rover soll dort in einem ehemaligen Delta nach Spuren von möglichem Leben suchen. Vor dessen Ausläufern hat er die Proben abgelegt, jetzt soll er das ehemalige Delta erneut erklimmen. Begleitet wird Perseverance von dem kleinen Helikopter Ingenuity. Der sollte eigentlich nur unter Beweis stellen, dass motorisierte Fluggeräte auf dem Mars überhaupt abheben können. Das hat er aber mit Bravour gemeistert und wurde deswegen noch nicht deaktiviert. Die Bodenproben von Perseverance könnten die ersten Proben von der Oberfläche eines anderen Planeten sein, die auf der Erde untersucht werden.

(mho)