Amazon übernimmt US-Filmstudio MGM​

8,5 Milliarden lässt sich Amazon das traditionsreiche Studio kosten. Das Filetstück sind Rechte an tausenden Filmen und Serien, darunter 007 und die Hobbitse.

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Wartet immer noch auf seinen Auftritt: Der neue Bond "No Time To Die".

(Bild: MGM)

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Amazon stärkt sein Streamingangebot wie erwartet mit der Übernahme des US-Filmstudios Metro Goldwyn Mayer (MGM). Der Online-Riese zahlt knapp 8,5 Milliarden US-Dollar (7 Milliarden Euro) für MGM und dessen umfangreichen Katalog von Filmen und Serien, teilte Amazon am Mittwoch mit. Die Übernahme muss noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden.

Das 1924 gegründete MGM kann auf eine fast einhundertjährige Geschichte in der Filmproduktion zurückblicken. Das Filmstudio zu den "Big Five", die Hollywoods "goldene Ära" prägten. MGM sitzt auf einem umfassenden Katalog von rund 4000 Filmen und 17.000 Serienfolgen, darunter die beliebten James-Bond-Filme und die jüngste "Hobbit"-Trilogie.

Auf diesen Rechtekatalog hat Amazon es abgesehen. "Der wahre Wert dieses Deals liegt in dem unermesslichen Schatz der Rechte in diesem umfangreichen Katalog", sagte Mike Hopkins, der bei Amazon den Streamingdienst und die Filmproduktion verantwortet. MGM soll darüber hinaus aber weiter an der Filmproduktion arbeiten.

Beobachter wundern sich laut US-Fachmedien über den Preis, den Amazon für MGM zu zahlen bereit ist. Trotz des attraktiven James-Bond-Franchises sehen Insider den Wert des Pakets eher bei 5 Milliarden bis 6 Milliarden US-Dollar. Zumal 007 mit einer Hypothek kommt: Die Produktionsfirma Eon kann bei fast allem mitreden – es ist nicht zu erwarten, dass Bond demnächst exklusiv bei Amazon ballert.

Die Nachricht der bevorstehenden Übernahme war bereits am Dienstag durchgesickert. Das Studio wurde schon seit ein paar Monaten als Übernahmekandidat gehandelt. Sowohl Apple als auch Netflix waren Ende des vergangenen Jahres als mögliche Käufer von MGM im Gespräch. Die Streamingdienste suchen verstärkt nach Inhalten, das bringt Bewegung in die Entertainment-Branche. Mit der geplanten Fusion von WarnerMedia und Discovery entsteht ein weiterer großer Player, der die Konkurrenz um attraktive Inhalte weiter anheizen dürfte.

(vbr)