Amazon setzt CodeCommit, Cloud9 und anderen AWS Diensten ein heimliches Ende

Stopp für CodeCommit, Cloud9 und andere Amazon Web Services. Der Betreiber sperrt sie für neue Nutzer und stellt die Weiterentwicklung ein.

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Stopp-Schild vor einer Wolke

(Bild: iX mit Dall-E 3)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Robert Lippert

Mit einer flüchtig auf X (vormals Twitter) veröffentlichten Meldung verunsichert Amazon Teile seiner Web-Services-Community. Laut Jeff Barr, Chief Evangelist bei Amazon, habe man sich dazu entschieden, ab sofort für einen Teil der angebotenen Dienste keine neuen Nutzer mehr zuzulassen.

Davon betroffen sind die Dienste S3 Select, CloudSearch, Cloud9, SimpleDB, Forecast, Data Pipeline und CodeCommit. Man wolle aber, so Barr, bei der Migration auf ähnliche AWS- oder Drittanbieter-Lösungen unterstützen.

Mit seinem Tweet über die Plattform X verunsicherte Amazons Chief Evangelist seine Follower.

Die Meldung verunsicherte Teile der Developer Community, da es neben dem Tweet von Jeff Bar keine offizielle Stellungnahme seitens Amazon gab. Für besondere Unzufriedenheit sorgte der Umstand, dass lediglich Andeutungen erfolgten und Nutzer sich die Informationen über Nachrichtenseiten zusammensuchen mussten.

Für CodeCommit, einen von Amazon verwalteten Quellcode-Repository-Service, liefert Amazon eine Anleitung für die Migration auf andere Git-Anbieter mit, die nun um weitere offizielle Angaben ergänzt wurde. Demnach habe man sich bei CodeCommit für einen kompletten Feature Freeze entschieden und werde bis auf Weiteres nur noch Sicherheits- und Verfügbarkeits-Updates nachliefern. Ebenfalls gibt es einen Migrationspfad für Cloud9, auch um Angaben zum Feature Freeze und Nutzerstopp erweitert. Damit läutet Amazon nun das Ende seiner Cloud-IDE ein, mit der das Unternehmen nach der Übernahme von Cloud9 in 2017 einen Weg gefunden hatte, die Nutzer an einen AWS-Account zu binden.

Beobachter werfen in dem Zusammenhang auch ein Auge auf die SimpleDB, einen nichtrelationalem Datenbankdienst von Amazon, der ebenfalls von Barr erwähnt wird. SimpleDB ist einer der ältesten AWS-Services und es besteht die Möglichkeit, dass gerade wenig betreute Applikationen den Dienst noch nutzen, ohne die Komponenten im Auge zu haben.

Ebenso besteht die Möglichkeit, dass es noch Templates für die Multi-Account-Managementumgebung AWS Control Tower gibt, die noch nicht an die neuen Gegebenheiten angepasst wurden und mit denen Anwender nun keine AWS-Umgebungen mehr aufsetzen können. Hier ist geraten, die AWS-Set-ups noch einmal gründlich zu überprüfen.

Wie es mit dem Stopp der genannten Dienste nun weitergeht, bleibt abzuwarten. Dort, wo Amazon selbst keine Migrationspfade bereitstellt oder mit offiziellen Angaben nachkommen kann, behilft sich die AWS-Community zum Teil auch selbst, wie mit dem aws_breaking_changes-Repository, das Hinweise auf weitere betroffene Dienste enthält.

(who)