Amerikanische Online-Hitparade: Lewinsky oder Saddam?

Eine von Roper Starch Worldwide durchgeführte Studie über die Interessen der amerikanischen Online-Benutzer stellte fest, daß ähnlich wie in der jüngsten Befragung deutscher Online-Nutz

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Von
  • Florian Rötzer

Eine von Roper Starch Worldwide durchgeführte Studie über die Interessen der amerikanischen Online-Benutzer stellte fest, daß ähnlich wie in der jüngsten Befragung deutscher Online-Nutzer (siehe Meldung) ein großer Teil der Menschen (49 Prozent) im Web nach Informationen über aktuelle Ereignisse sucht. Im letzten Vierteljahr von 1997 haben bereits 51 Millionen Amerikaner über 18 Jahre oder 27 Prozent der Gesamtbevölkerung das Web benutzt.

Auch wenn manche Content-Provider sagten, daß Fornigate, also Clintons Beziehungen zu Lewinsky, mehr Interesse als der Tod von Lady Di im letzten Jahr hervorgerufen habe, z.B. stiegen bei CNN Interactive die Zugriffe an einem Tag um das Zehnfache an, so schlug im Januar die Krise mit dem Irak mit 33 Prozent der Befragten in der Topliste doch knapp den Skandal im Weißen Haus mit 31 Prozent und die Berichterstattung über den Super Bowl mit 30 Prozent. Die Hitparade zeigt ansonsten ein Interessengemisch an politischen und wirtschaftlichen Themen (asiatische Finanzmärkte, Papstbesuch in Kuba, Friedensgespräche im Nahen Osten) und Klatsch (Paula Jones).

Nach einer eben von Network Wizards veröffentlichten Studie Internet Domain Survey wächst das Internet weiterhin in einer Größenordnung von jährlich 40 bis 50 Prozent. Im Januar gab es weltweit knapp 30 Millionen Hosts. Mit 28 Prozent oder 8 Millionen Hosts stellen die .com Domains die Mehrzahl, wobei sich in Amerika noch immer zwischen 50 und 60 Prozent aller Hosts befinden. Deutschland, nach den USA führend, kann an die 1 Million Hosts bieten, etwas mehr als in GB und Kanada.

Die seit 1993 durchgeführte Untersuchung hat dieses Jahr erstmals eine neue Methode angewendet und die Zahl der IP-Adressen gezählt, denen ein Name zugeordnet ist. Mit der alten, unzuverlässigeren Methode, durch die nur 75 Prozent der Domains erfaßt werden konnten, zählte man im Juli 97 noch knapp 20 Millionen Hosts. Nach Schätzungen aufgrund der neuen Methode müßte diese Zahl allerdings auf 26 Millionen erhöht werden. Wie Network Wizards selbst bemerkt, sind das aber keine genauen Zahlen, denn auch wenn beispielsweise einer IP-Adresse ein Name zugeordnet ist, bedeutet das noch nicht, daß der Host wirklich existiert. (fr)