Android: Google soll Datenschutz-Einstellungen absichtlich versteckt haben

Ungeschwärzte Gerichtsdokumente sollen zeigen, wie Google Android-Datenschutzeinstellungen versteckte. Auch Dritthersteller sollen dazu manipuliert worden sein.

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(Bild: Benny Marty/Shutterstock.com)

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Google soll Datenschutzeinstellungen in seinem Android-Betriebssystem absichtlich versteckt haben. Das soll einem Bericht des Business Insiders aus Gerichtsdokumenten hervorgehen, die seit Kurzem ungeschwärzt bereitstehen. Die Dokumente stammen aus einer Klage Arizonas gegen Google.

Google habe Versionen von Android getestet, in denen die Datenschutzoptionen einfacher zu finden sind. Dabei habe das Unternehmen festgestellt, dass Nutzerinnen und Nutzer diese Optionen dann aktiver nutzen – laut Business Insider erkannte Google das als ein "Problem". Stattdessen bemühte sich das Unternehmen also darum, diese Einstellungen tiefer in den Einstellungen zu verscharren.

Außerdem habe Google versucht, Dritthersteller wie LG dazu zu überreden, die Einstellungen zur Ortsdatensammlung ebenfalls zu verstecken. Dazu habe das Unternehmen irreführende Daten an LG weitergeleitet, um die Datenschutz-Sorgen des Herstellers zu beruhigen.

In dem bereits im vergangenen Jahr gestarteten Verfahren wirft Arizonas Generalstaatsanwalt dem Suchmaschinenkonzern vor, die Ortsdaten der Nutzerinnen und Nutzer auch dann erfasst zu haben, wenn die Tracking-Funktion in den Einstellungen des Android-Smartphones abgeschaltet wurde. Die Gerichtsdokumente liegen auf dem Server der Justizbehörde in Arizona, zum Zeitpunkt sind diese aber nicht erreichbar.

Dem Bericht des Business Insiders zufolge zeigen diese ungeschwärzten Dokumente auch interne Kritik an der Strategie von Google. Demnach haben sich mehrere Angestellte und Führungspersonen des Unternehmens kritisch und irritiert über die Datensammelgewohnheiten ihres Arbeitgebers geäußert. Kritisiert wurde etwa, dass es keine Möglichkeit gebe, die Ortsdaten mit einer bestimmten App zu teilen, ohne sie auch an Google zu geben.

In einem Statement an das US-Magazin The Verge erklärt ein Google-Sprecher, die Aussagen seien missverständlich dargestellt. "Wir haben schon immer Datenschutzoptionen in unsere Produkte eingebaut und robuste Kontrollmöglichkeiten für Ortsdaten bereitgestellt". Google freue sich darauf, den Sachverhalt richtigzustellen.

(dahe)