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Android-Sicherheitsupdates zukünftig über Google Play Services

Alexander Spier

Google will in Zukunft einige Sicherheitslücken in Android über die Google Play Services schließen statt per Android-Update. Mit Android L sollen zudem die Einstellungen für Sicherheit und Privatsphäre zentral zusammengefasst werden.

Nur eine Folie dauerte das Thema Sicherheit auf der Google I/O, die hat es jedoch in sich. Zukünftig will Google bestimmte Sicherheitslücken über die Google Play Service stopfen und nicht mehr ausschließlich per Android-Update. Damit würde Google zumindest teilweise ein zentrales Probleme von Android [1] lösen, denn abgesehen von der Nexus-Serie müssen die meisten Android-Geräte lange oder gar vergeblich auf Updates warten.

Android-Chef Sundar Pichai zeigte auf der Google I/O auch einige neue Sicherheitsfeature von Android L.

Android-Chef Sundar Pichai zeigte auf der Google I/O auch einige neue Sicherheitsfeature von Android L.

(Bild: Screenshot)

Entsprechend offen stehen ältere Geräte Angriffen gegenüber. Details zum künftigen Vorgehen nannte Android-Chef Sundar Pichai nicht. Gepatcht werden jedoch wohl nur Lücken, die die Kommunikation mit den Google-Diensten betreffen, das aber spätestens innerhalb von 6 Wochen – so oft will Google die Play Services aktualisieren. Ältere Versionen dürften davon auch profitieren: Laut Google hätten 93 Prozent der Android-Nutzer die aktuelle Version von Play Service installiert. Android-Geräte ohne installierte Play Services und damit ohne Google dürften aber in Zukunft stärker benachteiligt sein.

Auch anderweitig will Google für mehr Sicherheit sorgen. Mit Android L [2] werden die Einstellungen Sicherheit und Privatsphäre im Menü "Universal Data Controls" zusammengefasst. Darüber lasse sich laut Pichai unter anderem die Weitergabe von Bewegungsdaten kontrollieren. Bereits vor der Google I/O durchgesickert war die Ankündigung, dass sich Android-Geräte in Zukunft auch aus der Ferne zurücksetzen lassen können. Der Kill Switch [3] soll den Diebstahl der Geräte unattraktiv machen.

[Update 26.6.] Was genau die Play-Sicherheitsupdates von der bisherigen Strategie unterscheidet, mehr Funktionen vom Android-Kern in den Play Service zu verpflanzen, sagt Google noch nicht. In der Beschreibung der neuen Play Service 5.0 ist von einem Dynamic Security Provider [4] die Rede, den Apps alternativ zu den "secure networking APIs" nutzen können. Demnach würden nur Apps von diesen schnelleren Updates profitieren, die diese API nutzen – genaueres dürfte Google bei Erscheinen der Play Services [5] erklären. (asp [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-2238533

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.heise.de/thema/Android
[2] https://www.heise.de/news/Android-L-unterstuetzt-64-Bit-und-soll-Strom-sparen-Demo-auf-Tegra-K1-4-Update-2238483.html
[3] https://www.heise.de/news/Kill-Switch-auch-fuer-Android-und-Windows-Phone-2235955.html
[4] http://android-developers.blogspot.de/2014/06/developer-preview-and-play-services-5.html#google-play-services
[5] http://developer.android.com/google/play-services/index.html
[6] mailto:asp@heise.de