Angeblich zigtausend Fehler in Windows 2000

Der Marktstart von Windows 2000 gerät mehr und mehr zu einem Fiasko für Microsoft.

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Von
  • Christian Persson

Der Marktstart von Windows 2000 am 17. Februar gerät mehr und mehr zu einem Fiasko für Microsoft. Eine Woche vor dem Termin häufen sich in der US-Fachpresse die negativen Schlagzeilen über den NT-Nachfolger.

Das Fachhändlerblatt Sm@rt Reseller will aus einem internen Microsoft-Memo erfahren haben, dass Windows 2000 noch zigtausend Fehler enthalte. Das Memo soll von Marc Lucovsky stammen, einem der Entwicklungsleiter bei Microsoft. "Wie viele von euch würden 500 Dollar für ein Stück Software mit über 63.000 potentiellen bekannten Defekten ausgeben?", zitiert die Zeitung aus dem Dokument. Die Zahl der Bugs, die zu "echten Problemen" führen könnten, schätze Microsoft auf 28.000, heißt es weiter.

Unterdessen bekräftigte die Marktforschungsfirma Gartner Group ihre Empfehlung an Firmen, Windows 2000 nicht einzusetzen, bevor das erste Service Pack verfügbar ist. Die Marktforscher präzisierten ihre Warnung mit einer Studie, wonach ein Viertel aller Unternehmen beim Wechsel auf Windows 2000 Probleme bekommen werde, weil das Betriebssystem nicht mit vorhandener Software harmoniere.

Die PC-Hersteller hatten die früheren Premieren von Microsoft bejubelt, weil sie den Umsatz ankurbelten. Dieses Mal ist kaum Vorfreude zu bemerken. Michael Dell, Chef der Nummer 1 im amerikanischen PC-Markt, schockierte die Wirtschaftsanalysten am Freitag mit der Voraussage, er erwarte keine Verkaufsbelebung durch Windows 2000. Wie die Gartner Group geht auch Dell davon aus, dass die Business-Kunden nicht vorschnell auf dem NT-Nachfolger umsteigen sollten. Außerdem gewinne das freie Betriebssystem Linux als Alternative zu dem Microsoft-Produkt im Business-Markt mehr und mehr an Bedeutung. (cp)