Ansatz zur Heilung von Autoimmunkrankheiten entdeckt

Mediziner in Braunschweig haben eine molekulare Bremse des menschlichen Immunsystems entdeckt, die zur Heilung von Autoimmunkrankheiten führen könnte.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 180 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Niels Boeing

Mediziner der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig haben eine molekulare Bremse des menschlichen Immunsystems entdeckt, die zur Heilung von Autoimmunkrankheiten führen könnte. Dazu zählen etwa Rheuma, Multiple Sklerose oder Schuppenflechte. Die Krankheiten treten auf, wenn die Zellen des Immunsystems körpereigenes Gewebe angreifen. Zahlreiche Forschungsgruppen arbeiten an der Aufklärung des Phänomens.

Bei dem entscheidenden Molekül handelt es sich um das Eiweiß GPR 83. Es gehört zu den Rezeptormolekülen, wie sie auf der Hülle von so genannten regulatorischen T-Zellen vorkommen. Diese sind dafür verantwortlich, dass die Aktivität der aggressiven T-Zellen, die eingedrungene Bakterien oder Fremdstoffe bekämpfen, nach einer Immunreaktion wieder zurückgefahren wird – bei Autoimmunkrankheiten fehlt diese Drosselung.

Wie Laborversuche mit Mäusen zeigten, aktivierten offenbar Stoffe, die von Autoimmunkrankheiten selbst abgesondert werden, den Versuchstieren eingespritzte regulatorische T-Zellen, die mittels Gentechnik um das Protein GPR 83 erweitert worden waren. Daraufhin klang die Aktivität der aggressiven T-Zellen ab. Den genauen Mechanismus haben die Forscher allerdings noch nicht aufgeklärt.

Mehr dazu in Technology Review online: (nbo)