Anteil der von Armut gefährdeten Deutschen ist 2011 angestiegen

Fast jeder sechste Deutsche ist armutsgefährdet, besonders betroffen sind Frauen, Alleinerziehende und Alleinlebende

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Im angeblich wirtschaftlichen Wunderland sind 13 Millionen Menschen armutsgefährdet bzw. aren es 2011 nach der Erhebung "Leben in Europa 2012". Das entspricht 16,1 Prozent der Bevölkerung, so eine Mitteilung des Statistischen Bundesamts. Der Anteil hat sich gegenüber 2010, wo er noch bei 15,8 Prozent lag, leicht erhöht. Das straft den Versuchen der alten Bundesregierung Lügen, die noch 2012 versucht hat, den Armutsbericht zu schönen, und dabei tönte, dass die Kluft zwischen Arm und Reich abgenommen habe ( FDP schafft Armut in Deutschland ab – zumindest auf dem Papier).

Als armutsgefährdet gilt nach der EU-Definition eine Person, wenn sie über weniger als 60 % des mittleren Einkommens, inklusive Sozialleistungen, Steuern und Sozialabgaben abgezogen, der Gesamtbevölkerung verfügt. In Deutschland lag diese Schwelle 2011 bei einer alleine lebenden Person bei 980 Euro im Monat. Frauen sind in allen Arbeitsgruppen stärker durch Armut gefährdet als Männer. Ein Drittel der Armutsgefährdeten lebte in Haushalten von Alleinerziehenden, die das höchste Armutsrisiko tragen. Aber auch fast jeder dritte Alleinlebende war armutsgefährdet. Bei Familien (2 Erwachsene mit Kindern) ist das Armutsrisiko mit 10,6 Prozent deutlich geringer. Noch liegt die Armutsgefährdungsquote in Rentnerhaushalten mit 15, 1 Prozent unter dem Durchschnitt. Aber das dürfte sich in den kommenden Jahren ändern.