Antitrust-Untersuchung gegen Intel

Der Prozessorhersteller Intel, mit rund 80 Prozent Marktanteil in einer marktbeherrschenden Position, muß sich jetzt zum zweiten Mal eine Untersuchung seiner Geschäftspraktiken gefallen lassen.

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Von
  • Christian Persson

Der Prozessorhersteller Intel, mit rund 80 Prozent Marktanteil in einer marktbeherrschenden Position, muß sich jetzt zum zweiten Mal eine Untersuchung seiner Geschäftspraktiken gefallen lassen. Die US-Behörde Federal Trade Commission (FTC), eine dem deutschen Kartellamt vergleichbare Institution, hat wieder einmal Ermittlungen aufgenommen, um zu prüfen, ob Intel unfaire und monopolistische Mittel gegen die Konkurrenz einsetzt. Die konkurrierenden Chip-Hersteller Digital, AMD und Cyrix bestätigten, daß sie von der Behörde um Informationen gebeten worden seien.

Ein ähnliches Verfahren endete vor vier Jahren ohne negative Konsequenzen für den Marktführer. Amerikanische Antitrust-Experten gehen davon aus, daß es dieses Mal auch nicht anders sein wird. Nach der Rechtslage kommt es nicht darauf an, ob eine Unternehmen eine Monopolstellung besitzt, sondern ob es seine dominante Position in unzulässiger Weise ausnutzt. Dies könnte beispielsweise für Intels Verhalten im Patentstreit mit Digital gelten: Vom Konkurrenten wegen der Verletzung von Mikroprozessorpatenten verklagt, hatte Intel zunächst durchblicken lassen, die Versorgung Digitals mit Prozessoren für seinen PC-Geschäftszweig sei nicht mehr gesichert, lenkte aber ein, nachdem der Kontrahent die Erpressung als Monopolmißbrauch anprangerte. (cp)