Anwendungs-Container mit Rocket: Docker-Konkurrent stößt auf breite Zustimmung

Auf der CoreOS-Hausmesse wurde bekannt gegeben, dass nun Google, VMware und Red Hat mittlerweile Unterstützer der appc-Spezifikation und der aus ihr hervorgehenden Implementierung Rocket sind.

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Rocket: Docker-Konkurrent stößt auf breite Zustimmung
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Von
  • Alexander Neumann

Google, Red Hat und VMware gehören zu den neuen Unterstützern von appc (App Container), einer von CoreOS hervorgebrachten Alternative der Container-Engine, und der auf ihr basierenden Container-Laufzeitumgebung Rocket (rkt). Diese waren im Dezember 2014 initial vorgestellt worden, als die Betreiber der für den Cloud-Einsatz auf das Wesentliche reduzierten Linux-Distribution unzufrieden mit den damaligen Entwicklungen von Docker waren.

Docker sei keine Standard-Container-Technik mehr, wie ursprünglich vorgesehen, hieß es damals, sondern diene mittlerweile als containerzentrische monolithische Anwendungsentwicklungsplattform, die als Root auf dem Server laufe. Die CoreOS-Mannschaft sei aber einst bei Docker vor allem aufgrund der ursprünglichen Idee der Standard-Container eingestiegen. Außerdem kranke Docker bei der Sicherheit, kritisierten die appc- und Rocket-Schöpfer.

Mit Docker lassen sich Anwendungen samt ihrer Abhängigkeiten in Linux-Containern (LXC) verpacken, in denen sie sich später leicht weitergeben und ausführen lassen. Im Vergleich zu virtuellen Maschinen sind die Docker-Container sparsamer im Umgang mit Ressourcen und können schneller starten.

CoreOS' App-Container-Spezifikation ist wie Docker ein Open-Source-Projekt, und mit Rocket betriebene Anwendungen lassen sich offenbar ohne weiteres auch unter Docker nutzen, genauso umgekehrt. Google ist nun als Investor und Maintainer bei CoreOS mit 12 Millionen US-Dollar eingestiegen und unterstützt außerdem ab sofort appc im Rahmen seiner Cloud-Platform, genauso wie Rocket jetzt im Zusammenspiel mit Googles Container-Orchestrierungssystem Kubernetes zu nutzen ist.

VMware hatte kürzlich im Rahmen des neuen Project Photon angekündigt, dass dieses "schlanke", als Grundlage für Container-Anwendungen vorgesehene Linux appc unterstützen werde, wobei Photon natürlich auch mit Docker-Containern umgehen kann. Und auch von Red Hat gibt es Hilfe bei der Weiterentwicklung von appc, denn der Linux-Distributor hat offenbar einen Entwickler abgestellt. Vermutlich will das Unternehmen seinen Kunden über kurz oder lang appc oder eine eigene Implementierung anbieten können.

Rocket ist nur eine von mehreren appc-Implementierungen. So gibt es noch Jetpack für das FreeBSD-Betriebssystem und Libappc sowie als neuesten Kandidaten Kurma von Apcera, Hersteller eines Cloud-Betriebssystems. Schon früher hatten außerdem Unternehmen wie Mesosphere und EMC ihre Unterstützung von appc zugesagt. Die jetzigen Ankündigungen erfolgten auf der Hausmesse von CoreOS ("CoreOS Fest"). (ane)