App-Datenschutzlabel mit falschen Angaben: US-Kongress drängt Apple zur Prüfung

Fehlinformationen beim Datenschutz könnten iPhone-Nutzer täuschen und schädigen, warnt ein US-Kongressausschuss und fordert Antworten von Apple.

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Die neue Datenschutzkennzeichnung im App Store – jede App trägt diese.

(Bild: Apple)

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US-Abgeordnete haben Apple dazu aufgefordert, die Angaben in den neuen Datenschutzlabels für iPhone-Apps besser zu überprüfen. Es sei ein "lobenswertes Ziel", Datenschutzrichtlinien vereinfacht dazustellen, falsche und irreführende Angaben würden die Kennzeichnung aber "unterminieren", heißt es in einem Schreiben des United States House Committee on Energy and Commerce an Apple-Chef Tim Cook – ein Datenschutzlabel stelle keinen Schutz dar, wenn es falsch ist.

Die Abgeordneten beziehen sich in dem Schreiben auf eine stichprobenartige Überprüfung, bei der rund jedes dritte Label falsche Angaben enthielt – von irreführend bis komplett falsch, wie die Abgeordneten betonen. Ohne richtige Informationen könne Apples Transparenz-Tool letztlich den Endkunden verwirren und schädigen, auf Datenschutz achtende Nutzer würden dadurch hinter Licht geführt und dazu verlockt, Apps zu laden, die tatsächlich viele Daten abgreifen. Dadurch würden auch die Labels ihre Glaubwürdigkeit verlieren und Entwickler nicht länger dazu motiviert, ihren Datenschutzpraktiken zu verbessern.

Der Ausschuss möchte nun von Apple wissen, wie die Datenschutzlabels überprüft, wie schnell falsche Angaben korrigiert werden und was App-Anbietern droht, die fehlerhafte Angaben machen. Auch sind die Abgeordneten daran interessiert, ob der iPhone-Konzern seine Nutzer über Änderungen bei den Datenschutzlabels informieren will – schließlich seien Datenschutzrichtlinien nicht statisch, heißt es in dem Brief an den Apple-Chef.

Jede App in Apples App-Läden trägt inzwischen eine Datenschutzkennzeichnung. Entwickler respektive App-Anbieter müssen die Angaben selbst beisteuern, das erfolgt im Rahmen der App-Zulassung und ist bei Einreichung eines Updates seit Dezember 2020 verbindlich vorgeschrieben – ebenso wie für neue Apps. Apple sieht hier vor allem die Anbieter in der Pflicht, wahrheitsgemäße Angaben zu machen und diese auf aktuellem Stand zu halten. (lbe)