"App-Store-Steuer": US-Handelsaufsicht leitet angeblich Untersuchung gegen Apple ein

Die FTC hat einem Bericht zufolge mit der Anhörung von Musik-Streaming-Diensten begonnen, die in Konkurrenz zu Apple Music stehen. Die Untersuchung solle klären, ob Apples Umsatzbeteiligung an In-App-Verkäufen wettbewerbsschädigend ist.

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Apple Music

(Bild: dpa, Sebastian Kahnert)

Lesezeit: 2 Min.

Die US-Handelsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) hat nach Informationen von The Verge eine Untersuchung zu Apples Eintritt in den Musik-Streaming-Markt eingeleitet. Die Behörde wolle klären, ob Apples Umsatzbeteiligung an In-App-Verkäufen gegen das Wettbewerbsrecht verstößt. An konkurrierende Musik-Streaming-Dienste seien bereits Anhörungs-Anordnungen ergangen, um weitere Informationen zu sammeln.

Kern der Untersuchung ist dem Bericht zufolge der Umsatzanteil in Höhe von 30 Prozent, den Anbieter von iOS-Apps an Apple abtreten müssen, darunter fallen auch die innerhalb von Apps angebotenen Abonnements von Musik-Streaming-Diensten wie Spotify. Apple hat zudem untersagt, in einer App auf externe Kaufangebote – beispielsweise die Webseite des Musik-Streaming-Dienstes – zu verweisen.

Mittels einer E-Mail-Kampagne versuchte Spotify Nutzer zur Kündigung ihres In-App-Abos zu bewegen und stattdessen das Abonnement direkt beim Anbieter abzuschließen.

Mehrere Musik-Streaming-Dienste verkaufen ihr gewöhnlich für 10 Dollar pro Monat angebotenes Abonnement in der iOS-App stattdessen für rund 13 Dollar, um damit die Umsatzbeteiligung abzudecken. Dies verschaffe Apple respektive Apple Music einen Vorteil, so der Vorwurf, schließlich müsse der Konzern die zusätzliche Abgabe nicht stemmen.

Ursprünglich hatte der iPhone-Hersteller zudem verboten, In-App-Abos zu einem höheren Preis anzubieten, der Zusatz wurde Mitte 2011 allerdings aus den App-Store-Richtlinien gestrichen.

Vorhergehenden Berichten zufolge scheint Apple in einzelnen Fällen von der starren 30-Prozent-Beteiligung inzwischen abzuweichen und beispielsweise mit Anbietern von TV-Inhalten eigene Vereinbarungen über eine Umsatzbeteiligung für den Vertrieb über Apple TV oder den iOS-App-Store zu treffen.

Apples Eintritt in den Musik-Streaming-Markt hat die Kartellwächter in USA und Europa auch auf den Plan gerufen, weil der Konzern die Plattenfirmen angeblich davon überzeugen wollte, Musik nur noch hinter einer Paywall anzubieten statt diese auch für werbefinanzierte Gratis-Angebote zur Verfügung zu stellen. (lbe)