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App für De-Mail ausgezeichnet

Cebit Detlef Borchers

Auch wenn die Reaktion der Bürger eher verhalten ist, soll die De-Mail eine prominente Rolle im E-Government bekommen. Eine auf der CeBIT ausgezeichnete App soll sie auf Mobilgeräte bringen.

Eine De-Mail-App der Firma Brain-SCC [1] hat am Mittwochabend den vom De-Mail-Anbieter Fracotyp-Postalia [2] ausgelobten De-Mail Award gewonnen. Der Publikumspreis ging an die Firma De-Mail Beratungs GmbH [3], die private Krankenkassen bei der Einführung von De-Mail für Leistungsabrechnungen unterstützt.

Die De-Mail spielt im deutschen Konzept vom e-Government nach wie vor eine wichtige Rolle, auch wenn der Zuspruch der Endkunden als e-Bürger sehr verhalten ist. Aktionen wie die Einführung einer Flatrate [4] für den Standardversand sollen dies ändern.

Anders sieht es auf der Seite der Firmen aus, die den rechtssicheren Versand von De-Mail als kostengünstige Option im Vergleich zum Papierbrief verstehen. Hier ist das Interesse an De-Mail eher gewachsen. Für kleine und mittlere Unternehmen stellt Francotyp-Postalia auf der CeBIT die FP-Box [5] vor, einen Mini-Server, der ins Netzwerk gehängt wird und die gesamte Postverarbeitung übernimmt. Mit dem "Plug & Mail" genannten Konzept lassen sich De-Mail und e-Mail wie von Papierpost unter dem Namen "Hybrid-Post" versenden: Briefe werden zu einem Druckzentrum von Francotyp-Postalia geschickt, dort ausgedruckt und als Standardbrief verschickt.

In dem Wettbewerb für zündende Ideen rund um die De-Mail setzte sich eine App für die mobile Nutzung von De-Mail durch. Sie war der einzige Kandidat auf der von Francotyp-Postalia veröffentlichten Shortlist, der nicht das Gesundheitswesen im Auge hatte.

Zur Vergabe des Preises versuchte sich Vorstandssprecher Hans Szymanski an einem Vergleich: Wer im normalen Leben bei der Einreise in ein Land am Flughafen mehrere Pässe vorlegt, dem würde unweigerlich die Einreise untersagt werden. Genau dies werde jedoch im virtuellen Leben mit normaler E-Mail praktiziert, wenn Menschen x-beliebig viele Mailadressen haben und einsetzen. So sei keine Sicherheit gegeben, wer da mit wem kommuniziere.

Gleich neben Francotyp-Postalia informierte der größte deutsche De-Mail-Versender die Messebesucher über die Vorzüge von De-Mail: Die Deutsche Rentenversicherung [6] hofft, künftig einen "signifikanten Teil" der jährlich zu verschickenden Rentenprognosen als De-Mail transportieren zu können.

Auf der CeBIT schaltete die Bundes-CIO, Innen-Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe die Nationale Prozessbibliothek [7] frei, ein Register in dem alle Prozesse von allen Verwaltungen gespeichert werden sollen und damit anderen Behörden zur Verfügung stehen. Bei der Umsetzung von medienbruchfreien Diensten spielt die De-Mail eine herausragende Rolle im Government to Citizen [8]. (axk [9])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-2141201

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.brain-scc.de/de/
[2] http://fp-francotyp.com/
[3] http://demailberatung.de/
[4] https://www.heise.de/news/Kostenlose-De-Mail-bei-GMX-und-Web-de-2138955.html
[5] http://www.mentana-claimsoft.de/de-mail-gateway/fp-box.html
[6] http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Bund/de/Inhalt/5_Services/01_kontakt_und_beratung/beratung/cebit/cebit_flyer.html
[7] http://www.prozessbibliothek.de/
[8] http://www.prozessbibliothek.de/index.php/Projektziel.html
[9] mailto:axk@heise.de