Apple-Chef plädiert für US-Steuerreform
In Interviews hat Tim Cook die Steuerpraktiken des Unternehmens verteidigt und auf eine Steuerreform bei der Rückführung von Auslandsgewinnen gepocht.
Im Vorfeld einer für kommenden Dienstag angesetzten Anhörung des US-Senats, hat Tim Cook Apples Steuerpraktiken verteidigt: "Wir zahlen Steuern auf alle Produkte, die wir in den USA verkaufen", betonte der Apple-Chef gegenüber der Tageszeitung Politico – das Unternehmen schleuse seine heimischen Gewinne nicht ins Ausland. Rund 7 Milliarden Dollar werde Apple voraussichtlich im laufenden Geschäftsjahr in den USA zahlen, fügte Cook hinzu und sei damit einer der größten Steuerzahler des Landes. Der US-Senatsausschuss prüft, inwiefern US-Konzerne Einkünfte im Ausland parken, um heimische Steuern zu vermeiden.
Zugleich unterbreitet Tim Cook den Vorschlag einer Steuerreform für die Rückführung von Auslandsgewinnen: Um Barbestand zurück in die USA zu bringen, fallen Steuern in Höhe von 35 Prozent an – "dies ist eine sehr hohe Zahl", sagte Cook der Washington Post. Apple schlage nicht vor, dass der Steuersatz bei 0 Prozent liege, er müsse aber angemessen sein. Der Unternehmenschef will angeblich Details zu einer "dramatischen Vereinfachung" von Unternehmenssteuern in der kommenden Woche vor dem US-Senat unterbreiten.
In beiden Interviews verwies Apples CEO darauf, dass ein Teil der Mac-Produktion in die USA zurückkehren soll und das Unternehmen in dieses Projekt über 100 Millionen Dollar investieren will. Nicht nur die finale Montage der noch unspezifizierten Mac-Modellreihe finde dann in den USA statt, führte Cook gegenüber Politico aus – auch viele der Komponenten würden dort gefertigt, unter anderem in Arizona, Texas, Illinois, Florida und Kentucky. (lbe)