Apple Intelligence: Apple blockiert KI-Funktionen auf iPhones in der EU
Apples KI lässt sich inzwischen ausprobieren, in der EU bleibt die Funktion auf iPhones aber gesperrt. Bei macOS sieht der Hersteller das nicht so eng.
Apple hat die Drohung umgesetzt, neue KI-Funktionen vorerst nicht auf iPhones in der EU zu bringen. In der ersten Beta von iOS 18.1 ist "Apple Intelligence" inzwischen zwar integriert, das Betriebssystem blockiert die Neuerungen aber, solange sich ein iPhone oder iPad in einem der 27 EU-Mitgliedsstaaten befindet. "Apple Intelligence ist derzeit in deinem Land oder deiner Region nicht verfĂĽgbar", teilt das Betriebssystem in diesem Fall mit.
Warteliste für Apple Intelligence – aber nicht in der EU
Außerhalb der EU können sich Entwickler und Betatester auf einer Warteliste für Apple Intelligence anmelden und werden gewöhnlich innerhalb kurzer Zeit freigeschaltet. Voraussetzung ist neben unterstützter Hardware – iPhone 15 Pro (Max), iPad ab M1 –, nur, dass die Region und Sprache auf USA respektive US-Englisch gesetzt sind.
Diese Blockade hatte Apple im Juni in Aussicht gestellt: Aufgrund "regulatorischer Unsicherheiten" durch den Digital Markets Act könne man bestimmte Funktionen in diesem Jahr voraussichtlich nicht nach Deutschland und in andere EU-Länder bringen. Die neuen Interoperabilitätsvorgaben würden möglicherweise Sicherheit und Datenschutz untergraben. Konkreter wurde Apple allerdings nicht. Der Digital Markets Act schreibt Gatekeepern wie Apple etwa vor, dass für solche grundlegenden neuen Dienste und Funktionen auch Schnittstellen in Plattformen bestehen müssen, damit Wettbewerb durch konkurrierende Anbieter möglich ist.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager deutete Apples Funktionsblockade praktisch als Schuldeingeständnis um, es sei ein Beleg dafür, dass "dies ein weiterer Weg ist, den Wettbewerb auszuschalten".
Apple Intelligence in macOS verfĂĽgbar
In Foren suchen Betatester derzeit nach Wegen, um Apple Intelligence trotzdem auf ihrem iPhone in der EU freizuschalten. Die Sperre sitzt aber offensichtlich tief im Betriebssystem: Ähnlich wie bei den nur innerhalb der EU verfügbaren alternativen App-Läden und Sideloading prüft iOS verschiedene Signale, um den Standort zu ermitteln – darunter etwa WLANs in der Umgebung, Standortdienste und Mobilfunknetze.
Im Unterschied dazu lässt sich Apple Intelligence in der Beta von macOS 15.1 einfach mit auf USA respektive US-Englisch geänderten Sprach- und Regionseinstellungen testen, ganz ohne weitere Verrenkungen – selbst mit deutschen Apple-Accounts. Warum Apple das so unterschiedlich handhabt, bleibt offen. Nur iOS und iPadOS fallen als sogenannte zentrale Plattformdienste unter die neuen Regeln des Digital Markets Acts, macOS bleibt davon bislang ausgespart – der Nutzerkreis ist zu klein.
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(lbe)