Apple Mail in iOS 14: Roulette mit E-Mail-Aliassen

iPhone-Nutzer, die E-Mail-Aliasse verwenden, sollten in iOS 14 aufpassen: Apple Mail nutzt eine zufällige andere Adresse als Absender – statt der gewählten.

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(Bild: dpa, Peter Kneffel/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Apples auf iPhones und iPads vorinstallierter Mail-Client weist in iOS 14 einen Bug auf, der unerwünschte Auswirkungen bei der Kommunikation per E-Mail haben kann: Sind für einen E-Mail-Account mehrere Alias-Adressen eingerichtet, nutzt die E-Mail-App beim Versenden einer neuen E-Mail nicht die vom Nutzer festgelegte Adresse, sondern offenbar ein zufällig gewähltes Alias aus der Liste als Absender, wie von dem Bug betroffene Anwender berichten.

Die Änderung der Absenderadresse erfolgt versteckt und ist beim Abschicken der E-Mail nicht ersichtlich. Mac & i konnte das Problem auch auf einem iPhone der Redaktion unter iOS 14.0.1 unmittelbar reproduzieren. Erst bei einer Überprüfung der Mail im Gesendet-Ordner zeigt sich der unerwünschte Wechsel der Absender-Adresse – sowie beim Empfänger.

Je nach eingerichteten Alias-Adressen kann das schnell für Irritationen sorgen oder peinlich werden, gerade wenn eine Alias-Adresse für geschäftliche Kommunikation, eine andere für sehr private E-Mails genutzt wird. Ebenso kann es passieren, dass der E-Mail-Dienst des Empfängers plötzlich eine Phishing-Warnung ausgibt oder die Mail im Spam-Filter hängenbleibt.

Gmail ist eine plötzlich geänderte Absenderadresse suspekt.

Gmail warnt beispielsweise davor, dass bei solchen Nachrichten "Vorsicht geboten" sei – weil der Absendername möglicherweise bereits bekannt ist, die versteckt ausgewechselte Absenderadresse aber noch nicht. Der Bug tritt offenbar rein beim Versenden einer neuen E-Mail auf, nicht aber beim Beantworten.

Das Problem betrifft sowohl Apples E-Mail-Dienst bei iCloud, als auch andere E-Mail-Dienste, bei denen sich E-Mail-Aliasse einrichten lassen, etwa mailbox.org oder auch Gmail. Als Workaround bietet sich an, zu einer anderen E-Mail-App zu wechseln, seit iOS 14 lassen sich etwa auch Outlook oder Gmail als Standard-Apps einrichten. Alternativ kann für Abhilfe sorgen, E-Mail-Aliasse vorübergehend zu deaktivieren, bis Apple das Problem in Mail behoben hat. iCloud-Nutzer können das beispielsweise in den Einstellungen für Ihre Apple-ID unter "iCloud" vornehmen: Ganz unten im Eintrag "Mail" lassen sich Aliasse unter "Senden erlauben von" abschalten. (lbe)