Apple-Manager klären auf: Warum das iPhone 15 Pro Max keinen 10-fach-Zoom hat

Der Wunsch nach höheren Brennweiten bei der iPhone-Kamera war groß. Jetzt erläutert Apple, warum statt eines 10-fach-Tele auf 5-fache Vergrößerung gesetzt wird.

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Das iPhone 15 Pro und 15 Pro Max

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

In einem Interview mit dem französischen Onlinemagazin Numerama haben zwei führende Apple-Mitarbeiter dargelegt, warum sie sich beim iPhone 15 Pro Max für ein 5-fach-Teleobjektiv entschieden haben und nicht für eine 10-fache Vergrößerung, wie sie zum Beispiel Samsung im Galaxy Ultra S23 anbietet. Nach der Vorstellung auf dem Apple Event im September war dies eine Frage, die im Netz an vielen Stellen diskutiert wurde.

Jon McCormack, Vizepräsident für Fotosoftwareentwicklung bei Apple, und Maxime Veron, Senior Marketing Manager für das iPhone, begründen dies in dem Interview unter anderem damit, dass eine stärkere Vergrößerung in der Realität Mühe bereiten würde, das gewünschte Motiv aus der Hand heraus zu fotografieren: "Das 5x-Zoom ist etwas, das wir unglaublich gut stabilisieren können. Wenn Sie sich das 10x-Zoom ansehen, ist es wirklich schwer zu verwenden, wenn Sie nicht die stabilsten Hände der Welt oder ein Stativ haben."

Die beiden Manager führen aber auch ins Feld, dass der jetzt vollzogene Sprung von einem 3-fach auf ein 5-fach-Tele deutlich mehr der realen Nutzung in der Fotografie entspreche als ein 10-facher Zoom. Wenn man sich die Geschichte der Fotografie vor Augen führe, sei ein Objektiv mit einer Brennweite von 24-70 mm in gewisser Weise der "Sweet Spot" für Fotografen. Aus zu weiter Entfernung zu fotografieren, führe zum Verlust der Nähe zwischen Fotograf und Fotografiertem, sagen sie. Was für die Porträtfotografie zutrifft, dürften freilich Landschaftsfotografen möglicherweise anders sehen.

Doch die Apple-Manager haben noch ein weiteres Argument: die Blende. Das iPhone habe ein 5-fach-Tele mit Blende 2,8. Mitbewerber arbeiten bei der 10-fachen Vergrößerung mit einer Blende von 4,9 (Brennweite: 230mm). Folglich ermögliche Apples Tele auch bei weniger Licht gute Bilder. Die erweitere die Möglichkeiten der iPhone-Fotografen.

McCormack und Veron gehen auch kurz auf die Möglichkeit ein, mit dem iPhone 15 Pro und 15 Pro Max erstmals räumliche Videos für den Gebrauch mit der Vision Pro aufnehmen zu können. Diese Videos würden gleichzeitig mit zwei Objektiven auf der Rückseite aufgenommen, um später den Effekt zu simulieren, dass der Betrachter die Welt mit beiden Augen wahrnimmt. Die "Magie" stecke dann in der Software – weitere Details wollte McCormack nicht teilen.

In dem Interview geht es außerdem um die Bedeutung der Kamera für das iPhone und die künftige Entwicklung. Spielte das Fotografieren bei den ersten iPhones noch eine untergeordnete Rolle, sei die Kamera heute nicht mehr wegzudenken. Für die Zukunft erwarten die Apple-Manager eine noch stärkere Beanspruchung der Prozessoren im iPhone, da die computergestützte Fotografie noch große Entwicklungen vor sich habe.

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(mki)