Apple Maps: Krim geht zurück an die Ukraine

Die Zuordnung der Krim zu Russland sorgte Ende 2019 für viel Kritik. Außerhalb Russlands wird die Schwarzmeerhalbinsel wieder der Ukraine zugeschrieben.

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Krim in Apple Maps

Die "Autonome Republik Krim" ordnet Apple Maps wieder der Ukraine zu.

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Apple hat den Status der Krim in seinem Kartendienst erneut verändert. Die Schwarzmeerhalbinsel und die darauf liegenden Städte werden inzwischen wieder klar als zur Ukraine gehörend verzeichnet. Zuvor wurde die Krim – bei der Verwendung von Apples Karten-App außerhalb Russlands – als Teil einer "Autonomen Republik Krim" aufgeführt. Auch Apples auf iPhones vorinstallierte Wetter-App ordnet Städte wie Sewastopol und Simferopol der Ukraine zu, teils noch mit dem Zusatz "Autonome Republik Krim". Die Änderungen erfolgten bei der Suchfunktion, die Kartenansicht selbst scheint bislang unverändert.

Ob die Anpassung des Kartendienstes erst nach dem russischen Angriff auf die Ukraine erfolgte, oder schon früher, ist unklar. Eine Nachfrage bei Apple blieb unbeantwortet.

Beim Zugriff auf Apple Maps innerhalb Russlands erscheint die Krim seit 2019 als russisches Gebiet, das dürfte weiterhin der Fall sein. Russland hatte die völkerrechtlich zur Ukraine gehörende Krim im Jahr 2014 besetzt und danach unter Androhung hoher Strafen von Kartendiensten gefordert, die Bezeichnungen zu ändern. Google Maps ordnet die Krim und darauf liegenden Städte – bei Zugriff außerhalb Russlands – keinem Land zu.

Die Zuordnung zu Russland löste Ende 2019 massive Kritik an Apple aus. Der Konzern untergrabe damit Völkerrecht, monierten Mitglieder des Europäischen Parlaments. Apple verteidigte die Entscheidung mit dem Verweis darauf, sicherstellen zu wollen, dass der Kartendienst überall funktioniert und die veränderte Darstellung in Russland gesetzlich vorgeschrieben ist. Apple wolle aber prüfen, "wie wir mit umstrittenen Grenzverläufen in unseren Diensten umgehen, und könnten als Folge in der Zukunft Änderungen vornehmen", hieß es damals.

Nach Beginn der russischen Invasion der Ukraine hat Apple Anfang der Woche den Verkauf von Produkten in Russland "pausiert" sowie russische Staatssender aus dem App Store geworfen. Auch Dienste wie Apple Pay funktionieren mit Karten bestimmter russischer Banken nicht mehr. Ebenso wie Google Maps hat Apple Maps die Live-Verkehrsinformationen in der Ukraine abgeschaltet – "als Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahme für ukrainische Bürger", wie Apple betonte. Die Krim scheint hier weiterhin eine Sonderrolle einzunehmen, dort werden aktuell nämlich weiter Stauinfos in Apple Maps gezeigt.

(lbe)